Die
Tai-Chi-Prinzipien - Yang Chengfus Zehn Essentielle Punkte
Hinweis 1: Yang-Stilisten zweckentfremden die Zehn
Prinzipien oft, indem sie sie als Beweis interpretieren für die
These, es gäbe eine klare Zugehörigkeit von Schulen zu ENTWEDER
"inneren" ODER "äußeren" Kampfkünsten. Doch eher belegen die alten
Schriften diese These: Es gibt nur "schlechte innere Kampfkünste"
und durch die Befolgung der Essentials werden daraus "gute innere
Kampfkünste"! Quelle:
www.yang-chengfu-tai-chi.net/. S. dazu Mike Sigman: "Much of
what we see in the broader medium range are people with limited
whole-body usage, but who can use linear jin, to some degree. Bear
in mind that all Chinese martial-arts, when done correctly, are
going to have degrees of qi and jin in them, so for the most part
what we see in many "Taiji experts" is really no more than basic CMA
demonstrations of qi and jin to students who don't know any better.
Actually, the teacher often doesn't know where he is in that sort of
scale, so he thinks he's doing pretty pure and honest "Taijiquan". "
Quelle:
https://www.facebook.com/groups/349208698527821/permalink/1482650571850289.
Hinweis 2: Das Thema "Tai-Chi-Prinzipien" und Yang
Chengfus Kommentare sind ein gutes Beispiel für die Notwendigkeit
des TCZ-Korrektivs - jedenfalls für alle diejenigen, die über den
Tellerrand von Taiji-Folklore, Eso-Guru-Tum und "gefühlten Fakten"
nach Wahrheit und Objektivität suchen. Die zehn wesentlichen Gebote
des Taijiquan werden oft mißinterpretiert und somit falsch
verstanden. Sie beruhen auf klassischen Schriften, die sehr vage und
damit allles andere als eindeutig verstehbar sind. Dennoch bilden
die Prinzipien für einen Großteil von Schulen, Lehrenden und
Verbänden einen Beleg für ihre angebliche Überlegenheit als
Kampfkunst.
Einführung:
Dem Asiaten sagt man oft ein tiefes Gespür nach für
Gesetzmäßigkeiten, die Veränderungen betreffen. Und in der Tat
bietet die östliche Kultur eine ganzheitliche Sehweise des Wechsels
und des Wandels.
Man kann dieses Yin-Yang-Wechselspiel dem Laien gut erklären mit dem
Hinweis auf die Mondphasen und deren immerwährenden Rhythmus von
Fülle und Leere. Man sagt treffend: Das einzig Bleibende ist der
Wandel.
Die dem Tai Chi Chuan zugrundeliegenden "Essentials" wurden von Yang
Chengfu mündlich gelehrt und von seinem Schüler Chen Weiming
niedergeschrieben. Erst ihre Beachtung erzeugt korrektes, gutes
Taijiquan und gewährleistet den Bezug zur Tradition. Die
Formulierungen stammen aus den "Tai-Chi-Klassikern" und verbinden
auf außergewöhnlich subtile Weise Innere Kampfkunst, Gesundheit und
Meditation. Sie bilden die "Seele", die "DNA" der Kunst, ohne die es
sie so nicht geben würde. Daher sollten diese wichtigen Punkte für
jeden Praktizierenden absolute Priorität haben. Sowohl in der
Theorie als auch in der Praxis sollten sie ihm einen verläßlichen
Kompass zur Entwicklung seiner Inneren Kraft bilden - denn genau
dazu dienen sie.
Ihr Stellenwert muss allerdings eingeordnet werden in ihren
traditionellen Esoterik-Rahmen und die buddhistisch-taoistische
Methodologie (vgl. dazu Meister Yang Juns Webauftritt auf
Esoguru.com). Zudem ist vieles von ihrer Finesse verloren gegangen.
Auch enthalten sie leider gravierende Fehleinschätzungen wie
sino-japanische Forschungen enthüllen.
Bildungsbereich: Im ideologie-freiem Bereich westlicher
Gesundheitsbildung und Erwachsenenbildung sollten diese
"Internals" eine völlig andersgeartete Rolle spielen als bei esoterisch geprägten Gemeinschaften. Insbesondere bei
Lehrerausbildungen kann es dabei hierzulande leicht zu Konflikten
und Spannungsfeldern kommen. Quelle:
Tai Chi
Prinzipien (DTB-Stundenbild "Was ist richtig und was ist
falsch an den Taiji-Prinzipien?")
Die zehn Tai-Chi-Prinzipien als "Kitt zwischen
Verbänden" oder "Rosetta-Stein
Schon bald nach Yang Chengfus frühem Tod im Jahre
1936 entbrannte der Streit um sein Erbe und die "politische Korrektheit" in
der Familie und der Schülerschaft. Natürlich ging es im Kern um die
Gretchenfrage, wer der Hüter der Familientradition sein solle und welche
Abweichungen noch legitim seien.
Noch heute tut sich die internationale
Verbände-Szene schwer mit gegenseitiger Anerkennung und die meisten
Gruppierungen legen ihren Schwerpunkt in Alleinvertretung und
Deutungshoheit. Doch die Erfahrung zeigt, daß damit niemandem gedient ist.
Ich schlage vor, Yangs "Essentielle Punkte" als eine Art Grammatik zu
begreifen, die wie bei Sprachen Gemeinsamkeiten der Grundlagen von
Organisationen aufzeigen kann. Die Prinzipien wären dann eine Art
"Verbände-Kitt" auf dessen Basis besser Gemeinsamkeiten und Unterschiede
debattiert, erforscht und recherchiert werden könnten.
Innerhalb der engen Sicht des "Verbände-Hick-Hack"
ist das kaum auszumachen, aber aus der übergeordneten, ganzheitlichen
DTB-Perspektive des "Richtig Lernens und Lehrens" zeigt sich rasch eine art
"Roter Faden", der Prinzipien, Traditionelles Yang-Tai-Chi und die
Yang-Chengfu-Form-Varianten verbindet. Experten wie Dr. Langhoff vergleichen
dies mit dem "Rosetta-Stein".
Die
Tai-Chi-Prinzipien - Aufklärung tut not
Das chinesische Schattenboxen "Tai Chi Chuan" beruht auf der taoistischen
"Yin-Yang-Philosophie" des "Tai Chi (Höchstes Prinzip)". Durch Loslassen des
"Ich" erlangt man die Freiheit des
Wu Wei. Es gilt gut zu unterscheiden zwischen Methode und Ziel sowie
zwischen Strategie und Taktik.
Große Tai-Chi-Meister sind sich einig: Befolgt man die überlieferten
Prinzipien und Grunsätze der Klassischen Schriften, so entwickelt sich
langfristig automatisch "Innere Kraft", die mit Weichheit Härte besiegt.
Diese innere Stärke beruht auf dem Yin-Yang-Prinzip und kommt ohne "äußere
Härte" aus. Sie ist magisch anzuschauen doch sie beruht auf Physik. Dabei
spielen die optimal verbundene Körperstruktur, Entspannung (SUNG) und die
Faszien (Kollagen-Fasern, Bindegewebe mit Sehnen) eine herausragende Rolle.
Dies zu verstehen ist entscheidend - Taijiquan ist ja keine Magie und hat
nichts Übersinnliches!
Wenngleich die fundamentale Wichtigkeit von Taiji-Prinzipien unbestritten
ist, so enthalten sie dennoch zahlreiche gravierende Fehleinschätzungen und
Vorurteile, die unvereinbar sind mit den Standards unserer westlichen
Erwachsenenbildung. Dazu gehört u. a. die hierzulande geforderte
Ideologie-Freiheit. Doch leider tabuisiert die chinesische
Esoterik-Tradition mit Loyalität und Gehorsam die enthaltenen Irrtümer bis
heute weitgehend. Fast niemand traut sich, die allzu eng gefasste Weltsicht
von Meistern wie Yang Chengfu, Yang Zhenduo oder Yang Jun zu kritisieren und
zu korrigieren. Zum weit verbreiteten Personen-Kult um die Meister kommt
häufig noch die Vorliebe für lediglich "gefühlte Fakten" hinzu. Tipp des Dt.
Taichi-Bundes - Dachverband für Taichi und Qigong e. V. (DTB): Jeder
Praktizierende des Yang-Taijiquan sollte sich unbedingt eingehend mit den
Prinzipien befassen, aber dabei möglichst unvoreingenommen bleiben und
Fakten-Treue einfordern.
Yang-Chengfu-Tai-Chi-Chuan - die Prinzipien Richtig
Lernen und Richtig Lehren
Laut DTB-Recherchen zur Pädagogik des "Richtig Lernens
und Lehrens" übersehen Lehrende beim Unterrichten von
Yang Chengfus Taijijiquan oft die alles entscheidende
Festlegung der inneren Haltung. Für chinesische
Lehrmeister sowie für deutsche Lehrer, die deren esoterischer Weltanschauung folgen,
sind die Taiji-Prinzipien "eherne Gebote", während
moderne Lehrer östlicher Erwachsenenbildung oft von
einer Art "Taiji-Grundgesetz" sprechen und kritischen
Faktencheck unterstützen. Mit dieser "Gretchenfrage" ist
zwar keine Wertung verbunden jeder Lehrer sollte sich
über diesen Entweder-Oder-Scheideweg zwischen
Fundamentalismus und Forschung im Klaren sein. Beides
zusammen wird nicht gehen - ebensowenig wie ein Kompaß
zugleich nach Norden und Süden zeigen kann.!
Artikel-Download:
www.yang-chengfu-tai-chi.net/prinzipien.html.
Lehrerausbildung mit den Tai-Chi-Prinzipien mit
DTB-Lernerfolgskontrolle
Wenn Sie eine Lehrer-Ausbildung beim Verband absolvieren
wollen, lernen Sie den Lehrstoff zunächst im
DVD-Heimstudium. Dabei bestimmen Sie selbst die
Intensität der Vorbereitung zuhause. Nach jedem der drei
Teile beantworten Sie einige Kontroll-Fragen zur eigenen
Selbsteinschätzung. Können Sie sie nicht beantworten,
gehen Sie einfach den betreffenden Lehrstoff noch einmal
intensiver durch.
Nach dem Selbststudium werden Sie persönlich korrigiert
auf Präsenz-Seminaren, die bundesweit vom Dachverband
nach einheitlichen Qualitätsstandards angeboten werden.
Die modularisierten Block-Seminare sind frei wählbar,
denn sie bauen nicht aufeinander auf sondern es wird
stets der gesamte Lehrstoff des Basis-Programm
behandelt. Sie bestimmen selbst, wie viele Seminare Sie
absolvieren.
Dr. Langhoff als ihr persönlicher Mentor hilft Ihnen
gern bei Fragen zu Ihrer persönlichen beruflichen
Tätigkeit und Perspektive. Der Unterricht in
Block-Modulen dient speziell der Lehrerausbildung und
Lehrerfortbildung im Bereich der chinesischen Künste Tai
Chi (Taijiquan) und Qigong. Die drei häufigsten Fragen
sind: 1. Welche DVDs soll ich für die Präsenz-Modulen
vorbereiten? 2. Warum überhaupt ein
Extra-Heimstudium vor dem Präsenzunterricht? 3. Wie weiß
ich beim Selbststudium, ob ich gut vorbereitet bin? Die
Antworten finden Sie kurzgefaßt in diesem Info-PDF: DTB-Lotse
Lehrerausbildung.pdf.
Updates:
Tai-Chi-DVDs von Nils Klug, Hannoverf (DDQT) .
Was ist "Tofu-Tai-Chi"?
Die Ausführung der Taiji-Form soll den Prinzipien folgen und sie soll
(dadurch) innere Kraft wiederspiegeln und keine "Schlaffheit". Doch viele
Lehrer sind nicht ausreichend geschult und sie erklären die Prinzipien dann
entsprechend falsch - oder beschönigend formuliert "auf ihre Art". Man
erkennt solche Irrlehren häufig bei ihren "Erklärungen" zu Entspannung und
Verzicht auf körperliche Kraft. Klar, daß sie dann auch den Begriff
"Gedankenkraft" in ihrem Sinne interpretieren. Dies gilt übrigens auch für
chinesische Lehrer und deren Lehrer. Man spricht bei diesen Defiziten
passend von "Tofu-Tai-Chi".
Wissensdefizite
beim Linienhalter Yang Jun
Irritierend für viele Praktizierende sind die gravierenden Wissensmängel
beim gegenwärtigen Linienhalter Meister Yang Jun. Diese zeigen sich bei den
Tai-Chi-Prinzipien nur allzudeutlich. Nun ist er ohnehin nicht von der
ganzen Familie Yang anerkannt, aber man könnte doch ein klare Expertise
erwarten angesichts seiner Behauptung, das gesamte Wissen sei auf ihn
übertragen worden. Hier rächt sich die tiefgreifende Ablehnung von Forschung
und Fakten-Treue, die bei Glaubensgemeinschaften des Yang-Family-'Taijiquan
so verbreitet ist. Und das wird wohl auch so bleiben, solange so viele
Yang-Jun-Schüler "gefühlte Fakten" nicht kritisch überprüfen.
Wesentliche Punkte für mehr Innere Kraft

Anders
als in den Klassikern wird von Yang Chengfu in seinen Kommentaren der
Kampfkunst-Bezug überbetont - ihm ging es gemäß dem damaligen Zeitgeist um
eine Diskreditierung der "äußeren Schulen". Inzwischen ist die Unhaltbarkeit
seiner Thesen längst belegt. Daher sollte man heute die Gesundheit stärker
berücksichtigen und sagen: Das Ziel der Prinzipien ist die Entwicklung
Innerer Kraft für Kampfkunst und Gesundheit. Damit in engem Zusammenhang
steht das Phänomen der "Resilienz". Korrektes Erlernen, Praktizieren und
Lehren des Tai Chi Chuan muss daher auf Grundlage der "Essentiellen Punkte"
erfolgen. Die Hauptvertreter der fünf Taiji-Familien sind sich zwar darüber
einig, doch jeder Clan und letzlich jeder Meister setzt dabei
unterschiedliche Schwerpunkte. Es ist daher ein Irrtum zu glauben, dass die
von Yang Chengfu veröffentlichten Vorgaben für alle Stile gleichermaßen
gelten würden. Man denke nur an die abweichende "Qi-Sehweise" im Yang-Stil
von Cheng Manching oder die abweichenden Trainingsmethoden des
Chen-Stil-Taijiquan. Selbst innerhalb der Yang-Familie besteht keine
Einigung - für manche besteht die Richtlinie aus dreizehn Prinzipien und für
andere aus lediglich zehn Prinzipien. Dies geht zuruck auf Yang Chengfu
selbst, der zunächst mehr Prinzipien vorgab und dann drei davon ersatzlich
strich (!).
Was man ebenfalls wissen sollte: Es gibt unterschiedliche Reihenfolgen beim
Zählen der "Essentials" - so zählt Yang Zhenduo manchmal in der Reihenfolge
wie sein Vater und manchmal in einer eigenen, von ihm selbst entwickelten
Reihenfolge. Letztere hat der Taijiquan-Qigong-Bundesverband DTB für seine
Lehrerausbildung übernommen.
Energie-Arbeit: Innere Kraft, Vitalität und Lebenskraft mit Qigong und Tai
Chi
Unterschiedlichste
Auswirkungen des Taiji und Qigong auf Gesundheit, Wohlbefinden und
Lebensqualität sind mit wissenschaftlichen Studien bewiesen. Dabei
steht ein Plus an Lebensenergie für die meisten Menschen sicher im Fokus bei
ihrem Wunsch, ihr Leben besser zu gestalten. Es geht ihnen um "innere
Kraft". Sie möchten ihre Widerstandskräfte stärken und ihre Schaffenskraft
steigern. Östliche Übesysteme wie Taijiquan und Qigong bilden eine
hervorragende Methode zur Pflege und Stärkung solcher Lebenskräfte. Mit
östlichen Künsten kann man Zufriedenhet und Ausgeglichenheit steigern und
man kann nachhaltig Stress abbauen. Hoch im Kurs steht das Streben nach mehr
Belastbarkeit und Resilienz in Beruf und Alltag. Dafür ist das zur
Traditionellen Chinesischen Medizin TCM gehörende Qigong oft besser geeignet
als das zum Wushu / Kungfu zählende Tai Chi Chuan (Taijquan). Qigong
bedeutet ja "Arbeit an der (eigenen) Lebenskraft". Somt steht beim Qigong
die eigene Gesundheitspflege auf körperlicher und geistiger Ebene im
Zentrum. Quelle:
Lebenskraft / Innere Kraft mit Qigong und Tai Chi Chuan.
"Fajin" und "Tuishou (Pushhands)" - die neue gemeinsame Sparte
im DTB-Dachverband
Die neue Sparte im DTB-Dachverband heißt "Fajin und Tuishou (Pushhands)".
Das Besondere dieser neuen Abteilung, die aus zwei Arbeitskreisen
hervorging, ist die übergeordnete Sehweise zu zwei zentralen Fachthemen
chinesischer Kampfkünste wie Taijquan. Durch die innovative Zusammenlegung
können Gemeinsamkeiten und Unterschiede besser erkannt und genutzt werden.
Ein zentrales Thema ist "Resilienz". Weiterlesen:
https://tai-chi-qigong-verband.de/fajin-tuishou.html.
Block-System: Module, Formate und Seminar-Planung
Das DTB-Block-System stellt jedem ein großzügiges Zeitfenster zur freien
Zeiteinteilung bereit. Dabei sind auch die Module für die Prinzipien
(Theorie und Praxis) zeitlich frei wählbar. Die Block-Formate umfassen
Einzelunterricht / Privatklassen, Abendgruppen, Wochenend-Seminare,
Sommercamps, Ferienkurse sowie wöchentliche, fortlaufende Kurse. Gebucht
werden können auch Vorträge zur Einführung. Für berufsbegleitende
Fortbildungen gibt es ein weiteres Format mit Bildungsurlaub von Montag bis
Freitag: Viele Lehrgänge sind dafür staatlich anerkannt und in 12
Bundesländern zugelassen. Angeboten wird dieser Bildungsurlaub viermal
jährlich.
Geplant ist für Hamburg und Berlin nach dem großen Erfolg ein weiteres
Sommercamp für das übergreifende Fachthema "RESILIENZ" mit mehreren
Dozenten, die für ihre Fachthemen einschlägig ausgewiesen sind.
Format-Struktur der Blöcke 1 bis 6
1. Block Wochenenden, Intensiv-Wochen, Tagesseminare Montag
2. Block Wochenenden, Intensiv-Wochen, Tagesseminare Dienstag
3. Block Wochenenden, Intensiv-Wochen, Tagesseminare Mittwoch
4. Block Wochenenden, Intensiv-Wochen, Tagesseminare Donnerstag
5. Block Wochenenden, Intensiv-Wochen, Tagesseminare Freitag
6. Block Wochenenden, Intensiv-Wochen, Tagesseminare Samstag
Zusätzlich nach Bedarf: Laufend Kurse und Sonder-Seminare/ Lehrgänge für
Health-Qigong und Faszien-Qigong.
"Blick über den
Tellerrand" - Tetsuzan Kuroda über konsistente Prinzipien
Da die Prinzipien japanischer Samurai-Kampfkunst von chinesischen
Vorstellungen beeinflußt wurden, versuche ich, dies in meine Forschungen
miteinzubeziehen. So finde ich es sehr hilfreich, was Tetsuzan Kuroda, ein
bekannter zeitgenössischer Kenjutsu-Experte dazu sagt. Alles was man tut,
muß auf einem einheitlichen, konsistenten Prinzipien-Fundus beruhen. Nur so
kann ein Budoka die höchste Stufe an technischer Ausführung erlangen. Er
erklärt dies als "Körper-Geist-Einheit" - ist sie nicht gegeben, so
bekämpfen sich Körper und Geist. Die "Körper-Geist-Einheit" geht nur mit
einem einheitlichen Geist - sonst streiten sich widerstrebende Prinzipien um
ein und denselben Körper.
"Everything you do as a budoka must operate on the excact same set of
principles if you are to achieve the highest level of technical execution,
otherwise your body and mind are essentially fighting one another in a
constant struggle to synchronize different embedded types of movement.
Imagine two minds trying to control one body at the same time"
"Blick über den
Tellerrand" ist besser als enge "Yang-Chengfu-Sicht"
>

Neue
wissenschafliche Forschung belegt: Die weit verbreitete aber voreingenommene
"Yang-Chengfu-Sehweise" hat aufgrund ihrer "geschlossenen Weltsicht" große
Defizite. Wer dies übernimmt, rückt in die Nähe von Glaubensgemeinschaften
mit ihren "gefühlten Fakten"! Jeder ist gut daher beraten, "über den
Tellerrand zu schauen". Stets sollte man bei der Beschäftigung mit den
"Essentials" eine Balance beachten zwischen zergliedernder Analyse und der
Berücksichtigung notwendiger Kontexte. Im Wesentlichen geht es beim
Funktionieren der Inneren Stärke um Strategie-Fragen wie etwa der Einsatz
von Weichheit (ROU 剛) und Härte (GANG 柔) in der jeweiligen Situation.
Die Wichtigkeit der "Essentiellen Tai-Chi-Punkte" bleibt allzu oft im
Unterricht vieler Schulen ein Lippenbekenntnis. Selbst Fachleute geben sich
mit Unklarheiten und Vagheiten zufrieden statt verstärkt zu forschen. So
gibt der Linienhalter Yang Jun zwar die desillusionierende Feststellung von
Louis Swaim wieder, es gäbe 14 unterschiedliche Deutungen des 1. Prinzips
"Kopf gerade". Dabei ist es wohl nicht zuviel verlangt, dass ein
Linienhalter, auch wenn er in seiner Familie umstritten ist, eine Klärung
herbeiführen würde! Siehe die kommentierten Abschlussberichte der
Yang Jun Seminare
Hamburg Kiel Siegen Berlin Köln (Video Keynote Speech). Man erkennt dies
an den Tai-Chi-Symposien 2009 und 2014 der
International Yang Family Tai Chi
Association sehr gut. Deren weltweite
Yang Chengfu
Tai Chi Center übernehmen auf ihren Webseiten die Behauptungen oft
kritiklos eins-zu-eins
- Kritik ist vielerorten unerwünscht.
Dies ist nicht überraschend, denn gerade in Glaubensgemeinschaften mit ihrem
eng gefassten Esoterik-Weltbild hat tiefergehende kritische Forschung nicht
den Stellenwert wie in westlicher Erwachsenenbildung. Daher gewinnen
wissenschaftliche Ansätze mit stilart-übergreifenden Perspektiven wie die
des Dt. Taichi-Bundes DTB e. V. an Bedeutung. Siehe dazu die Distanzierung
von den Centern und die multimedia-Dossiers
Yang Chengfu Tai Chi Center.
Die Prinzipien des
Yang-Stils und der Wu-Stil von Wu Yuxiang
Was viele Praktizierenden des Yang-Stils und des Chen-Stils gar nicht
wissen: Die klassischen Quellen für die Prinzipien stammen aus dem Wu-Stil -
genauer gesagt von Meister Wu Yuxiang, der mit Yang Luchan die Kampfkunst
eigentlich erst zu dem machte, was es heute ist und der auch den Namen
Taijiquan schuf. Seine Ausführungen und seine Kenntnisse basieren auf den
gerühmten Manuskripten ("Saltshop Manuals"), die von Wang Zhongyue stammen
sollen. Insgesamt sind es drei Arbeiten.
Hinweis: Der Yang-Luchan-Sohn Yang Banhou (Yang Panhou) hatte seinerzeit
geheime Transkripte an die Wu-Familie übergeben, die 1985 erstmalig
veröffentlicht wurden. 1993 zog die Yang-Familie nach und veröffentlichte
auch ihre Kopie. Darin wird Fundamentales zu den Prinzipien erklärt: Quelle:
Yang Banhou.
Veränderte
Reihenfolge von Yang-Chengfu-Sohn Yang Zhenduo
(persönlich erläutert
von Yang Zhenduo in Hamburg für Schüler von
Dr. Stephan Langhoff, Quelle:
Zehn Tai-Chi-Prinzipien). Die Reihenfolge der Prinzipien weicht bei
Yang Zhenduo hier von der ursprünglichen Reihenfolge seines Großvaters Yang
Chengfu ab. Experten halten die untenstehende Reihenfolge, die von Yang Zhenduo
in Europa und USA unterrichtet wird für besser und klarer. Die Umgestaltung
erfolgte wahrscheinlich nach methodologischen bzw. pädagogischen
Gesichtspunkten.
Unterschiedliche
Zahlen für die "Essentials" innerhalb der Familie Yang
YANG CHENGFU betonte in frühen Jahren 13 grundsätzliche Prinzipien, aus
denen später 10 wurden. Es fielen folgende drei weg, ohne dass der Text der
übrigen geändert wurde (!):
11) Das Qi sinkt in das Dantian
12) Absicht und Qi interagieren
13) Bewegung und Stillstand sind verbunden
Bereits erste Recherche enthüllt Hochinteressantes: Es existieren
abweichende Reihenfolgen z. B. erklärte Yang Zhenduo die Prinzipien häufig
anders als sein Vater Yang Chengfu, der ja zudem in frühen Jahren drei
Zusatz-Prinzipien lehrte. Die Unterschiede werden in folgender
tabellarischen Auflistung deutlich. Dabei ergibt sich als einzige
Gemeinsamkeit, dass Yang Zhenduo seinem Vater einzig bei dessen 1. Prinzip
"Kopf gerade aufrichten" folgte.
Um diese abweichenden Reihenfolgen zu analysieren, wurden zwei Tabellen
erstellt - eine "neutrale, gleichrangige" (Tabelle 1) und eine zweite, die
die "Weiterentwicklung" durch Yang Zhenduo zum Ausgangspunkt nimmt (Tabelle
2). Dazu sollte man wissen, dass Yang Zhenduo seine neue Reihenfolge lehrte
in seinen USA-Lehr-Videos und in Hamburg. Er benutzte in späteren Jahren
jedoch wieder die ursprüngliche Reihenfolge von Yang Chengfu.
Wahrscheinlich, um seinem Enkel Yang Jun die innere Konsistenz mit dessen
"Yang-Chengfu-Tai-Chi-Centern" zu erleichtern. Oder auch, weil er zu dem
Schluß gelangte, daß die ursprüngliche Abfolge "doch besser" war - aus
sachlichen oder pädagogischen Gründen...
|
Betrachtet man die beiden Reihenfolgen als "gleichrangig", so
erkennt man keine Regelmäßigkeit außer , dass die beiden letzen eine
Vertauschung darstellen. Es scheint also inhaltlich / thematisch
keine innere Kohärenz zu geben. Daraus könnte man den Schluss
ziehen, dass die Änderungen aus pädagogisch-didaktischen Erwägungen
heraus erfolgt sein könnten.
Anfänger könnten sich so einen klar strukturierten Zugang zu den
essentiellen Punkten ähnlich einem Stundenbild erarbeiten. Und
Lehrer hätten so einen klare Referenz.
Fortgeschrittene könnten anhand der ursprünglichen Abfolge
leichter ergründen, was "eigentlich gemeint" ist. So hätten sie
einen eher intuitiven Zugang tief unter die Oberfläche.
|
Prinzipien Tabelle 1: Neutrale A-Z-Reihenfolge (weder Yang
Zhenduo noch Yang Chengfu)
|
(4, 2) Brustbein einbehalten - Rücken
strecken |
(8, 6) Geisteskraft statt Körperkraft |
(7, 8) Inneres und Äußeres verbinden
|
(1, 1) Kopf gerade
aufrichten |
(6, 4) Leere und Fülle unterscheiden
|
(9, 7) Oben und Unten verbinden |
(10, 9) Ohne Anfang und ohne Ende |
(2, 10) Ruhe in der Bewegung
|
(3, 5) Schultern, Ellbogen,
Handgelenke lockern |
(5, 3) Taille entspannen
|
Prinzipien Tabelle 2: Reihenfolge gemäß Yang Zhenduos
Weiterentwicklung
|
1) Den Kopf gerade aufrichten
|
1) Den Kopf gerade aufrichten |
Diese einzige Gemeinsamkeit könnte hindeuten auf die größten
Stellenwert oder auf auf einen pädagogisch-didaktischen Vorrang
|
2)
Die Ruhe in der Bewegung |
10) Ruhe in der Bewegung
|
Man beachte die extreme Abweichung: Was für Yang Chengfu an
letzter Stelle kam, hatte für Yang Zhenduo die zweithöchste
Priorität
|
3) Die Schultern Ellbogen und
Handgelenke senken |
5) Schultern, Ellbogen,
Handgelenke lockern |
Nur geringe Abweichung und zudem eine simple Vertauschung mit
5)
|
4) Brustbein einbehalten - Rücken dehnen |
2) Brustbein einbehalten - Rücken
strecken |
Yang Chengfu sieht eventuell einen engen inneren Zusammenhang
mit seinem 1. Prinzip
|
5)
Taille entspannen |
3) Taille entspannen
|
Yang Chengfu sieht eventuell einen engen inneren Zusammenhang
mit seinem 1. und 2. Prinzip
|
6)
Leere und Fülle unterscheiden
|
4) Leere und Fülle unterscheiden
|
Folgerichtig geht der Fokus dann auf die "Innere Kraft"
|
7) Inneres und Äußeres verbinden |
8) Inneres und Äußeres verbinden
|
Die Kernforderung nach Körper-Geist-Einheit zeigt sich in
Ähnlichkeit beider Reihenfolgen
|
8) Kraft des Geistes statt Körperkraft
|
6) Geisteskraft statt Körperkraft |
Die Kernforderung nach dem Primat der Vorstellung "Yi" zeigt
sich in Ähnlichkeit beider Reihenfolgen
|
9) Unten und oben des Körpers
koordinieren
|
7) Oben und Unten verbinden |
Die Kernforderung nach ganzheitlicher Körper-Struktur zeigt sich
in Ähnlichkeit beider Reihenfolgen
|
10) Bewegung ohne Anfang und Ende |
9) Ohne Anfang und ohne Ende |
Auch hier eine ähnliche Einschätzung. Yang Zhenduos
Endprinzip könnte suggerieren "Noch einmal", während Yang
Chengfus Endprinzip ja die Innere Ruhe betont.
|
Die Tai-Chi-Prinzipien als "Nachhilfe"
Als eine Art "Grundgesetz des Yang-Stils" gebührt den Essentials ein
grundlegender Stellenwert - sowohl beim Lernen als auch beim Lehren. Ich
werde manchmal gefragt, ob ich auch Unterricht erteile nur für die
Prinzipien, also ohne zugleich die Form zu unterrichten. Ja, das tue ich
auf Wunsch gern, wenn bereits irgendeine Yang-Taiji-Form zuvor erlernt
wurde. Ich denke, ich bin mit diesem Verhalten sicher eine Ausnahme,
denn mir ist keine andere Schule bekannt, in der der man sich
solchermaßen nur auf die Prinzipien fokussiert. Ich sehe einen solchen
Prinzipien-Unterricht als eine Art "Nachhilfe" für zuvor Versäumtes, die
eine zuvor erlernte Taiji-Form durchaus "stabilisieren" und mit Leben
erfüllen kann. Wenn eine Schule oder Organisation mit diesem Anliegen an
mich herantritt, versuche ich stets, all drei Hauptaspekte Kampfkunst,
Meditation und Gesundheit zu berücksichtigen. Auch gehe ich kritisch mit
Yang Chengfus Kommentaren um und zeige deren Schwachstellen in der
Argumentation auf - auch wenn das nicht jedem gefällt.
Die Tai-Chi-Prinzipien - gibt es wichtige und unwichtige?
Eine interessante Fragestellung für mich ist, ob alle Prinzipien
gleich wichtig sind für den individuellen Fortschritt des
Lernenden oder ob bestimmten "Schlüsselprinzipien" eine Art
"Türöffner-Funktion" zukommen könnte, die zu überproportionalem Zuwachs
an Verständnis führt. Das wäre dann vergleichbar bei einem
Sprachenstudium, wo man ja bekanntlich mit einem geringen
"Grundwortschatz" sehr viel verstehen kann.
Die Tai-Chi-Prinzipien - Oberfläche und Tiefe
Die in den "Tai-Chi-Klassikern" ausgeführten Anweisungen sind vage und
geheimnisvoll. Sie sind zudem nicht nur mißverständlich sondern auch sehr
lückenhaft. Zudem lassen sie sich auf extrem unterschiedliche Art
übersetzen. Sicherlich waren sie auch nicht für Laien gedacht und sicherlich
wurden keine Geheimnisse öffentlich gemacht werden. Diese "essentiellen
Gebote" sind also nicht leicht zu verstehen sondern bilden nur eine
"Oberfläche" für einen oberflächlichen Eindruck. Ich habe meine eigene
Meinung, wie er zu vertiefen ist: Erforderlich ist die Einordnung in größere
Kontexte von Kampfkunst, Philosophie und Meditation.
Die Tai-Chi-Prinzipien im größeren Zusammenhang
Die "Zehn Tai-Chi-Prinzipien" sollten für Lehrer und Schüler gleichermaßen
DIE Richtschnur sein - die "Taiji-Essentials" sozusagen. So sagte Yang
Zhenduo einmal zu mir "Gutes Tai Chi ist das, das den von meinem Vater
beschriebenen Prinzipien entspricht". Ungeachtet der überragenden
Wichtigkeit für alle Praktizierenden sollte man diese essentiellen Gebote
nicht "von innen" betrachten sondern sie von höherer Warte aus erforschen
und mit anderen Künsten vergleichen. So können Fehler korrigiert werden und
manches von dem verloren Gegangenen erschlossen werden. Siehe dazu Aikido,
Judo und besonders die Jujutsu-Stilrichtung
Shindo Yoshin Ryu.
Die Prinzipien im Lichte von "Tradition" und "Transparenz"
Lehrende gehen mit den Prinzipien des Tai Chi auf zwei sehr unterschiedliche
Arten um. In meinen Lehrerausbildungen kommt den Tai-Chi-Prinzipien eine
wichtige Rolle zu - doch was ist das Besondere? Kurz gesagt, stelle ich die
Prinzipien nicht ehrfürchtig auf ein unberührbares Podest sondern ich
betrachte sie von höherer Warte und kann so überzeugend und prägnant
gravierende Irrtümer, Fehler und Vorurteile herausarbeiten. Ich bedauere
sehr, dass andere Lehrende diese Mängel ignorieren. Ich fordere sie auf, an
einer Korrektur und einem verbesserten Verständnis mitzuarbeiten.
In Taiji-Ausbildungen - egal wie unterschiedlich sie an der Oberfläche auch
sein mögen - kann man die grundlegenden Taiji-Prinzipien, die auf den
Klassischen Schriften beruhen, auf zweierlei Art behandeln - nämlich je nach
Ansatz der "Tradition" mit all ihren überkommenen Fiktionen den Vorrang
geben oder der "Transparenz", wie ich es tue. Ich weise stets auf die
zahlreichen Fehleinschätzungen hin, die chinesische Meister propagieren und
belege sie mit eindeutigen Fakten. Wer Trugschlüsse der Zehn Prinzipien
totschweigt und aus Loyalität, Ignoranz oder kommerziellen Interessen
mitträgt, ist mitverantwortlich für die sinkende Reputation des Taijiquan
speziell in der Erwachsenenbildung. Wer die leicht belegbaren Fehler nicht
korrigiert, dem werfe ich mangelnden Willen zur Transparenz vor. Ich finde
eine solche Lehrweise auch unverantwortlich den Schülern gegenüber. Vor
einer solchen inneren Einstellung distanziere ich mich ausdrücklich und ich
möchte nicht mit solchen Lehrern verwechselt werden.
Tai-Chi-Prinzipien - Glauben contra Wissen?
Vielen Yang-Taijii-Praktizierenden gelten Yang Chengfus "Essentielle
Gebote - aufgezeichnet und kommentiert von seinen Schülern Chen Weiming
und Cheng Manching als "Taiji-Bibel". Besonders im Umfeld chinesischer
Meister mit ihrer oft beanspruchten "Deutungshoheit" werden "gefühlte
Fakten" als Wahrheit gehandelt, die sich in solchen Elfenbeintürmen
quasi automatisch bestätigt. Was für ein Kontrast zum eigentlichen
Buddhismus und Taoismus, dem es um ein "Aufwachen" geht!
Angesichts der zahlreichen Taiji-Glaubensgemeinschaften ist dies für
die westliche ideologiefreie Erwachsenenbildung ein verheerendes
Zeichen, denn dies impliziert eine gewisse Erhabenheit über kritische
Stimmen und wissenschaftliche Recherche. Mein Rat ist daher, sie nicht
mit der "neuen Religiosität der Yang-Family" ehrfürchtig nachzubeten
sondern sie lediglich als Einstieg mit der gebotenen Vorsicht zu
behandeln. Man sollte dabei kritische Stimmen nicht einfach
auszublenden, wie es leider häufig geschieht.
Überdies bemerkt schon der Laie ziemlich rasch, dass es von einander
abweichende Übersetzungen und Kommentare gibt, die das Befolgen der
esoterisch geprägten Gedankengänge erschweren. Jeder sollte hier
zwischen "Glauben und Wissen" klar differenzieren und sich um ein
tiefergehendes Verständnis aus übergeordneter Perspektive bemühen. Dabei
kann ich gern Hilfestellung leisten und Forschungsmaterial beisteuern.
Tipp Stundenbild "Die 10 Tai-Chi-Prinzipien - eine kritische
Bestandsaufnahme" (Überblick über die
10 Tai-Chi-Prinzipien).
Tai Chi-Prinzipien - der gravierendste Irrtum
Chinesische Taiji-Meister demonstrieren stets Einigkeit in einem
Punkt: Beim Vergleich mit anderen Kampfkünsten deklarieren sie diese
fälschlicherweise allesamt als "extern". Tai Chi sei die einzige
Innere Kampfkunst - das war auch die gemeinsame Linie des
"Tai-Chi-Symposium 2014" in den USA, auf dem Meister aller fünf
Hauptstile vertreten waren. Dieses "Taiji-Glaubensbekenntnis" der
Einzigartikeit der Tai-Chi-Prinzipien ist jedoch grundfalsch. Es ist
ein überholtes Vorurteil aus einer längst vergangenen Zeit. Dennoch
haben auch viele deutsche Lehrer nichts Eiligeres zu tun, als ihren
chinesischen Meistern beizupflichten - ein großer Teil sicherlich
wider besseres Wissen. Manche vielleicht auch aus Zwang - in
gewissen Prüfungen muss man Entsprechendes ankreuzen, um zu bestehen
(s. Prüfungsfragen, Gesinnungsprüfung Yang Stil Taijiquan). Der
DTB-Ausbilder Dr. Stephan Langhoff möchte durch mehr Aufklärung die
Transparenz der östlichen Gesundheitsübungen erhöhen, damit sie den
Anforderungen moderner Erwachsenenbildung entsprechen. Dadurch
könnte auch die gesunkene Reputation des Tai Chi wieder gestärkt
werden.
Vergleicht man östliche Kampfkünste, so sollte man als Kriterum
nicht die technische Ausführung von Techniken nehmen sondern die
zugrundeliegende Theorie, die Prinzipien. Nachdrücklich plädiert
dafür kein geringerer als Yukiyoshi Takamura und der gegenwärtige
Linienhalter seiner Stilrichtung, Tobin E. Threadgill Kaisho,
pflichtet ihm bei und hält diesen Vorschlag für faszinierend. Auch
der DTB hält diesen Gedankengang für gut geeignet, die
Taijiquan-Prinzipien mit denen anderer "weicher, innerer"
Kampfkünste zu vergleichen. Hier folgt eine Darstellung des
Takamura-ha Shindo Yoshin Ryu Jujutsu, die von Yukiyoshi Takamura
gegründet wurde. Leitlinien asiatischer Kampfkünste diskutiert der
Jujutsu-Meister anhand der zugrunde liegenden Prinzipien und
"Internals":
Y. Takamura (Takamura-ha
SYR) Nairiki.
Tai Chi-Prinzipien: Hier irrte Yang Chengfu - ein Beleg aus dem Wado
Ryu / Shindo Yoshin Ryu
Die
essentiellen Punkte sind natürlich die wichtigste Hilfe und Leitlinie
beim Üben und beim Beurteilen anderer. Doch meine Sehweise ist damit
nicht erschöpft. Ich halte es für hilfreich, die gravierenden
Fehleinschätzungen Yang Chengfus aufzuzeigen. Dazu ein konkretes
Beispiel: Yang Chengfu behauptet, dass andere Kampfkünste die in den
Prinzipien beschriebenen Charakteristika wie Weichheit und
Ganzkörper-Einheit nicht kennen würden. Mir war diese Fehleinschätzung
und all seine anderen bereits klar als ich vor vielen Jahrzehnten zum
ersten Mal von den Prinzipien hörte, da ich genau diese Prinzipien vom
Wado-Ryu-Karate her kannte - sie waren die Grundlage meines Trainings.
Dazu hier ein Beispiel, das zwei meiner Lehrer (T. Kono und S. Imai) bei
der Idori-Partnerübung zeigt. (Quelle: T. Kono und E. v. Oehsen:Der Weg
des Schwarzgurtes, Seite 206, Kono Verlag, Norderstedt, 1996,ISBN
3-9804461-1-5)
Das Tai-Chi-Prinzip und die Yin-Yang-Komplementarität
Das
übergreifende "Tai-Chi-Prinzip" beschreibt im Daoismus
die "höchste, äußerste Wahrheit" und wird im
Zusammenhang mit dem komplementären "Yin-Yang-Prinzip"
erläutert. So gesehen ist das philosophische
Tai-Chi-Prinzip, symbolisiert durch die Tai-Chi-Monade
auch erklärbar als "die Mutter von Yin und Yang". Es ist
eingebunden in den zugrundeliegenden
kulturell-philosophischen Hintergrund, nach dessen
Gesetzmäßigkeit der Ausgleich von Yin und Yang in einem
beständigen Wechselspiel von Gegensätzen erfolgt. Diese
Weltanschauung wird im Osten oft in einen kosmologischen
Zusammenhang gestellt. Dieser "immerwährende Motor des
Wandels" berührt viele Praktizierende tief und
nachhaltig, denn es kann Halt bei der Sinnsuche in einer
sich ständig ändernden Welt geben. Die Idee des
harmonischen Ausgleichs liegt auch der Traditionellen
Chinesischen Medizin (TCM) zugrunde und damit auch dem
Qi-Konzept und dem Qigong-Training. Ich persönlich
nutze dieses Symbol bei meinem Resilienz-Training für
mehr Innere Kraft. Siehe kostenlose Downloads auf der
DTB-Homepage:
Resilienz-Training mit Qigong und Taiji .
Hamburg: Lehrerausbildung Tai Chi Qigong ab 29,90 pro Monat
Gern kann man mehrere kostenlose Probestunde persönlich in Dr. Langhoffs
Hamburger Unterricht nehmen. Kosten für Mitgliedschaft 29,90 pro Monat.
Damit stehen einem alle wöchentlichen Kurse offen (zur Zeit sind es 6).
Kündigung quartalsweise möglich. Qigong Tai Chi
Hamburg Ausbildung. Liste von Kursen und Schulen vor Ort:
Ausbildung Hamburg.
Updates: Altmeister Yang Chengfu (1883-1936) - Bewahrer
der Tradition oder Modernisierer?
Wer seriöse Informationen über Altmeister Yang Chengfu,
über sein rastloses Wirken und über seine Tai-Chi-Form
sucht, erhält auf der Webseite des TCDD-Dachverbandes
www.yang-chengfu.de/ wertvolle Einblicke in
Details, die auch vielen Insidern unbekannt sein
dürften. Der Hintergrund: Im Laufe der Zeit hat sich der
Stil des Yang-Familien-Taijiquan und namentlich des
"Yang-Chengfu-Taijiquan" zu vielen verschiedenen Formen
weiter-entwickelt. So hat sich ein ganzes Spektrum
angeblich "originaler Taiji-Formen" etabliert. Es ist
problematisch, von einem klar definiertem "Yang Family
Tai Chi Chuan" zu sprechen, da sich alle Typvarianten
signifikant unterscheiden. Schlimmer noch: Die Yang
Chengfu-Taiji-Form kann nicht als die authentische
Standardform der Yang-Familie angesehen werden, da der
Meister sie bewusst in wesentlichen Aspekten modifiziert
hat, um sie an moderne Lebensweisen und Bedürfnisse der
Praktizierenden anzupassen. Dennoch verbreiten manche
Mitglieder der Familie die Auffassung, die von ihnen
gelehrte Form sei "traditional Yang Family Taijiquan".
Lesetipp & Update Pushhands / Tuishou im Yang-Stil-Taijiquan: "Der
Königsweg zur Sung-Entspannung":
Push Hands wird im Chinesischen als Tuishou bezeichnet. Regelmäßig
betrieben trainieren die "Klebenden Hände" nützliche "Soft Skills" wie
Achtsamkeit, Feinmotorik und körperlich-geistiges "Sung (Entspannung)".
Der Lernerfolg stellt sich nur bei korrekter Unterweisung ein und viele
Adepten scheitern an der Forderung des "Loslassens (Sung)". Das
bedeutet, daß sie Bewegungsmuster und Gewohnheiten aus dem Alltag beim
Partnertraining beibehalten. Dies verhindert jedoch die Entwicklung der
nötigen "Inneren Kraft". Der DTB-Zentralverband führt daher
Langzeit-Evaluationen zur Lernerfolgskontrolle durch. Quelle:
Multimedia-Stundenbild "Der Königsweg zur Sung-Entspannung":
Push Hands / Tuishou nach Yang Chengfu.
Push Hands (Tuishou) - Lesetipp & Update
Update: Der neue Push-Hands-Artikel von Dr. Langhoff beschreibt
weitverbreitete Fehleinschätzungen und längst widerlegte Vorurteile
zur "bekanntesten und wichtigsten Taijiquan-Partnerübung". Wohl in
keinem Bereich des Tai Chi und Qigong ist der "Guru-Nimbus" tiefer
verwurzelt als im Tuishou. Protagonisten von Heilslehren und
Lobbyisten unterschiedlichster Couleur malen ihre geschönten
Qi-Welten von Esoterik-Folklore, vorgeblicher Unbesiegbarkeit und
spektakulärer Show. Quelle:
Meister Push Hands (Tuishou).
Online-Kurse Push Hands
mit Updates zu den Push-Hands-DVDs
Mit den bereits vor längerer Zeit von Dr. Langhoff publizierten
Push-Hands-DVDs haben viele DTB-Lehrer zuhause geübt
und anschließend die Drills im Präsenzunterricht mit
wechselnden Partnern trainiert. Im Laufe der Zeit
wurde das DTB-Curriculum erweitert und Standards
angepaßt. Auch die Push-Hands-Sparte wurde
ausgeweitet. Dafür wurden Onlinekurse zum
kostenlosen Download publiziert. Vermittelt werden
die Tuishou-Varianten der weltbekannten und
einschlägig ausgewiesenen Push-Hands-Meister Fu
Zhongwen und Yang Zhenduo - beides Lehrer von Dr.
Langhoff. Sie beinhalten seit
2019 auch das Push-Hands-Resilienztraining. Download
Online-Kurse Push Hands.
Push-Hands-Ausbildung / Tuishou-Ausbildung in Hamburg
und deutschlandweit
Dieser Artikel beleuchtet die ganze Bandbreite zu
Push-Hands-Lehrerausbildungen in Deutschland aus
ideologie-freier Sicht. Der Autor, Dr. Stephan
Langhoff (Hamburg), ist keiner chinesischen Dynastie
zu Loyalität und Gehorsam verpflichtet. Regionale Übungsgruppen trainieren nach dieser Methodik, die ganz ohne Qi-Esoterik auskommt. Weiterlesen:
Freies Push Hands Ausbildung Seminare Selbstverteidigung Hamburg und deutschland-weit).
Abgrenzung:
Schulen Tai-Chi-Ausbildung Hannover:
Nils Klug, DDQT, Push Hands