Potenziale besser
ausschöpfen
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Willkommen in der DTB-Lehrerschmiede für Richtig Lernen und Lehren
Qigong und Tai Chi Chuan (Taijiquan) sind für mich "Kronjuwelen" chinesischer Bewegungskultur - mit einzigartigen Dimensionen. Die Übe-Praxis zielt auf Vitalität, Verbundenheit und Spiritualität - In einem Wort: SEIN!
Die Inhalte dieser Website
habe ich bereits
an anderen Stellen veröffentlicht, doch
der einheitliche Rahmen hier soll all denen
die Orientierung erleichtern, für die
WISSEN-WOLLEN wichtiger ist als das
GLAUBEN-MÜSSEN der
Taiji-Qigong-Szene mit ihren
quasi-religiösen Heilslehren und
Lobby-Netzwerken.
Deren
"Qi-Esoterik" und
"Penrose-Treppen" erschweren echte
Weiterentwicklung.
Ich hingegen stelle innere Urteilskraft über
Infotainment´und Folklore. Ich setze auf Realität,
Klarsicht und Resilienz
mittels der
Disziplin der Körper-Geist-Einheit.
Mein
Ausbildungskonzept wird seit 1996
vom DTB deutschland-weit eingesetzt. Es
beruht auf 50 Jahren Erfahrung. Ich habe
bislang Schüler aus über 40 Ländern
unterrichtet und viele zum
DTB-Ausbilder qualifiziert. Meine
Lehrinhalte Tai Chi, Qigong, Pushhands
nenne ich gern
Chinesisches Yoga.
Ich
habe bis dato
120 Seminar-Wochen in der
"ZPP-Lehrerschmiede" mit einzigartigem
Ambiente geleitet. Viele schätzen die Effektivität
meines persönlichen Unterrichts. Sie
kommen "von Bayern
bis Rügen" - oft auch aus dem Ausland.
Der DTB-Ansatz des
"Richtig Lernen und Lehrens" ist in der
Tai-Chi-Qigong-Lehrerausbildung des Verbandes ein bewährtes
Korrektiv zu Qi Erklärungsmodellen der
Taijiquan-Qigong-Szene. Dieser "Blick über den
Tellerrand" umfaßt auch die Fajin-Thematik.
Für mich ist Fajin die Seele Innerer Kampfkunst (Neijia) - ihre Energetik macht Körper-Geist-Einheit erlebbar und anwendbar. Das hochentwickelte Schnellkraft-Konzept ist eine Art "Wushu-Tafelsilber" und braucht langjähriges Training unter kompetenter Anleitung.
DTB-Definition: Fajin (发劲 Qi-Freigabe) bezeichnet in der chinesischen Kampfkunst die optimierte Energie-Freisetzung bei der Ausführung einer Technik; sei es in die Luft, am Partner (Tuishou / Push Hands) oder gegen Geräte (Schlagpfosten etc.). Zwerchfell-Atmung / Dantien, Körperstruktur und Verbundenheit in entspanntem Bewegungsfluss entwickeln eine Qualität, die weit über "rohe Körperkraft" hinausgeht.
"Fa" bedeutet "loslassen, freisetzen" und "Jin" meint "angewendete Qi-Kraft". Diese Entladung kann fokussiert oder wellenförmig stetig ablaufen. Kernelemente sind Bio-Mechanik, Funktionale Anatomie / myo-fasziale Verkettung und Körper-Geist-Einheit.
FAJIN-SCHNELLKRAFT: Prinzipien und Grundlagen der Energie-Entladung vermittelt DTB-Chefausbilder Dr. Langhoff auf seinen Lehrgängen. Mehr dazu s. unten.
Dieser Artikel soll ernsthaft Interessierten als Orientierungshilfe dienen für den eigenen Standpunkt und Argumente bieten für Diskussionen.
Bei Recherchen zu "Fajin" und "Qi" stößt man auf viel "Manga-Esoterik": In Fangemeinden der Popkultur mit ihrem Hang zu Infotainment und Übernatürlichem will man erklären, was Fajin "wirklich" sei (!).
Und in "Fach-Foren" findet sich viel "wichtigtuerisches Ratgeber-Niveau" aber wenig Kompetenz. Ich hingegen plädiere für De-Mystifizierung und qualifiziertes Fachwissen. Ich lenke gern den Blick auf die Dinge, wie sie sind.
Anfragen lassen mich das Ausmaß erahnen von Halbwissen und "Nicht-Wissen-Wollen" bzgl. der Kinetik und des Einsatzes kinetischer Energie in fernöstlicher Kampfkunst. Und die "Dunkelziffer" wird ungleich höher liegen.
Der Energetik-Bereich ist "schwierig" - selbst für mich als Experten. Der Hintergrund: Zentrale Bereiche chinesischer Kampfkunst-Überlieferungen sind tief verwurzelt in traditionelle kulturelle Weltsichten mit energetischen Aspekten wie "Qi" und "Jin". Zudem existieren traditionelle Wujia-Überlieferungen gemäß den Narrativen chinesischer Taiji-Dynastien.
Das unübersichtliche Terrain ist daher schwer auszuloten. Und dafür die richtigen Worte zu finden ist eine weitere Herausforderung. Klar ist: Es handelt sich um ein Grenzgebiet, welches Bewegungslehre, Biomechanik und Atmung umfaßt. Hinzu kommen interkulturelle Aspekte bis hin zu Spirituellen, Okkultem und Quasi-Religiosität.
Die Folge: Man erhält sehr unterschiedliche Antworten - je nachdem, wen man fragt. Der Vorteil: Die Antworten lassen tief blicken in die jeweiligen Anschauungen. Ich schreibe diesen Artikel, um ernsthaft Interessiere anzuregen, über den "Tellerrand zu blicken". Man sollte nicht alles glauben, was einem angeboten wird. Dies rate Ich vor allem Lehrenden des Qigong und Tai Chi Chuan (Taijiquan).
Problematisch sind zudem Heilslehren, Kommerz und Lobbytum. Ihren "Spindoktoren" fehlt jegliches Interesse, ihre Meinungen zu überprüfen und gegebenenfalls zu korrigieren - sie haben es sich eingerichtet in ihren leer in sich selbst kreisenden Echokammern - jenseits von Verifizierung und Faktencheck.
Die "Fajin-Welt" ist faszinierend und zieht viele Menschen in ihren Bann. Doch Vorsicht: Fajin-Schnellkraft ist traditionell stark esoterisch geprägt - und dies in historischer, kultureller und technischer Hinsicht. Zudem ist sie im Training und im Unterricht kaum eingrenzbar - dies betrifft Lehrinhalte und Lernziele gleichermaßen. Somit sind auch die Zielgruppen sehr heterogen. Sie reichen von Kampfkunst / Kampfsport über Fitness-Training bis hin zu denjenige, die ihre Resilienz im beruflichen und privaten Alltag steigern möchten. Viele fragen: Was ist Fajin und wozu kann man solche Energie-Entladung in der Praxis nutzen?
Meine Kritik: Fajin-Auffassungen in der Szene bestehen häufig aus einem Mix aus Schwärmerei, Romantik und Halbwissen. Solchermaßen verzerrt ist dies unbrauchbar für ernsthaft Interessierte. Auch meine chinesischen Lehrmeister des Taijiquani und Qigong vertraten solche Anschauungen. Im "magischen Dreieck" von Wunschdenken, Wudang-Klischees und Loyalität / Gehorsam verschwimmen schnell die Grenzen von Dichtung und Wahrheit insbesondere in Wikipedia und den social media *). Dies ist gleichermaßen verwirrend für Laien und Fortgeschrittene.
Ich wende mich gegen Mystik, Show und kalkulierte Bauernfängerei. Ich wende mich auch gegen zweifelhafte Pushhands-Demos mit willfährigen Mitspielern. Ich werbe hier für mehr Realismus und Tiefe. Ein besseres Verständnis der Fajin-Prinzipien kann man nur erlangen durch einen unvoreingenommenen "Blick über den Tellerrand" und mit nüchternem Faktencheck. Dies steigert auch die "interkulturelle Kompetenz" jenseits von Mantras und Dogmen. Dies habe ich schon in anderen Artikeln beschrieben.
Fajin ist die entscheidende Grundlage im Neija (Innere Kampfkunst). Die traditionelle Sehweise besagt: Fajin-Wirkung beruht auf den in den Klassischen Schriften überlieferten Prinzipien des Taiji (ich meine hier mit dem Taiji-Begriff die Yin-Yang-Einheit und nicht die Übungen des Taijiquan). Anders gesagt. Fajin meint, Qi-Energie vom Dantien im Unterbauch aus dem Körper herauszuschnellen.
Während im Chen-Stil-Taijiquan Fajin traditiionell mittels des Chansigong (Seide Schlingen) trainiert wird, spielt dies im Yang-Stil lt. Aussagen prominenter Vertreter der Yang-Familie nur eine untergeordnete Rolle. Entsprechend findet man im Curriculum von Yang Chengfu, dem "großen Standardisierer" solche Verdrillungen oder Verschlingungen nicht. Doch sind sie in anderen Kampfstilen überaus populär.
Der Yang-Chengfu-Meisterschüler Chen Wei-Ming ist eine der Koryphäen auf dem Gebiet dessen, was "Innere Kampfkunst des Yang-Taijiquan" genannt wird. Sein Buch "T'ai Chi Ch'uan Ta Wen: Questions And Answers on T'ai Chi Ch'uan" ist ein oft zitiertes Standardwerk. Darin beschreibt er nicht nur Fajin sondern viele weitere interessante Details aus den ihm zugänglichen Überlieferungen der Yang-Familie. Sie beginnen mit dem Gründer Yang Luchan, der seine Kenntnisse direkt aus dem Chen-Taijiquan bezog. (Meine Ergebnisse bestätigen diese Behauptung allerdings nicht).
Wohl der bekannteste Fajin-Protagonist ist ein weiterer Yang-Chengfu-Schüler, nämlich Taiji-Meister Cheng Manching (Zheng Manqing). In seinem New Yorker Studio unterrichtete er sein Push Hands mit Fajin-Techniken, die für die dortige New-Age-Community verbreitete.
In Deutschland wurde Fajin u. a. bekannt durch den Taiji-Meister Chu Kinghung. Der Gründer der "ITCCA (International Tai Chi Chuan Association)" lernte die Techniken vom ältesten Yang-Chengfu-Sohn Yang Shouchung in dessen Schule in Hongkong. Quelle: DTB-Unterricht in Düsseldorf.
Fajin (发劲) ist eine einzigartige Schnellkraft-Übung Innerer Kampfkunst. Zwar lehne ich das traditionelle chinesische Qi-Erklärungsmodell ab, aber dennoch benutze ich es zum Einstieg aufgrund seiner weiten Verbreitung als Ausgangspunkt. Denn bereits hier zeigt sich "der Elefant im Raum": Das tieferliegende "Wudang-Shaolin-Narrativ" mit den Dogmen seiner politischen Korrektheit.
Ich fasse diese "Szene-Sicht" so zusammen: Fajin gilt Taijiquan-Praktizierenden - insbesondere des Chen-Stils und des Yang-Stils - als ein "spezieller einzigartiger Kraft-Ausbruch". Diese früher nur in inneren Schüler-Kreisen gelehrte "Fajin-Kunst" gilt vielen als "Geheimtipp für Insider" und bildet allerorten eine Art "Qi-Glaubensbekenntnis" mit der Botschaft: "Qi" gäbe es in den "Äußeren Kampfkünsten" nicht.
Ich hingegen trete ein für ein stilübergreifendes integrierendes Gesamt-Verständnis: Das ausgefeilte Design der Fajin-Methodik sorgt für blitzschnellen und ökonomischen Energie-Einsatz. Dies vervollkomnet die Wirkung von Techniken mit und ohne Waffen. Oft wird verkannt, dass dieses optimierte Wirkprinzip keineswegs nur auf Tai Chi Chuan begrenzt ist: Es bildet die Grundlage zahlreicher Kampfstile. Und mehr noch: All dies findet sich bereits im Tierreich!
Im Kern geht es mir in meinem Artikel um zwei unterschiedliche Ansätze: Den traditionellen chinesischen mit seiner mystisch-magischen Prägung und den westlich-wissenschaftlichen, für den ich eintrete. Eine klare Trennung ist für Laien schwierig, denn Fajin wird oft angeboten von Schulen, die sich als "Institut" oder "Akademie" bezeichnen. Offenkundig soll dies einen Bezug ausdrücken zu wissenschaftlicher Forschung und Lehre. Doch häufig täuscht dieser Eindruck von Seriosität und Kompetenz, denn solche Namen sind nicht geschützt - jeder kann sich auf diese Art "aufhübschen".
Fajin findet sich im Tai Chi Chuan und in nur wenigen weiteren Stilen wie Xingyiquan und Baguazhang. Die unterschiedlichen Auflistungen scheinen mir anekdotisch und damit willkürlich. Manch einer reklamiert das Konzept einzig für das Chen-Stil-Taijiquan. All diese eng-gefaßten Neijia-Erzählweisen sprechen dem Taijiquan eine Sonderstellung zu. Vertreten wird sie typischerweise von den chinesischen Familien-Dynastien und Teilen ihrer Schülerschaft in aller Welt. #Hier tummelt sich eine wachsende Zahl von sekten-artgen Vereinigungen mit dubiosen Heilsversprechen. Tricksereien und Show haben der Fajin-Reputation sehr geschadet.
Fajin-Energetik und ihre Prinzipien sind stilarten-übergreifend - sie finden sich keineswegs nur im Taiji sondern auch in vielen Systemen von Kampfkunst und Kampfsport. Viele Tai-Chi-Adepten werden das auch wissen - aber sie tabuisieren ihr Wissen. Ich vermute aus Loyalität chinesischen Lehrmeistern gegenüber. Ich hingegen nutze meine stilübergreifende Herangehensweise für ein realistisches tiefergehendes Fajin-Verständnis.
Ich komme ganz ohne die in der Taijiquan-Qigong-Szene verbreiteten Fajin-Erklärungsmodelle aus. Ihr "heiliger Gral" sind phantasievolle "Qi-Folklore" bis hin zur "Quasi-Religiosität". Doch solche Anschauungen sagen mehr aus über die Geisteswelt und Absichten ihrer Urheber als über den tatsächlichen Energie-Transport selbst. Auch die Legenden der alten Tao-Meister zeigen klar: Hier stehen Neijia-Mantras höher im Kurs als Faktencheck. In diesem Milieu ist nur Weniges verifiziert und qualifiziert. Allzu oft stößt der Suchende auf Show, Infotainment und Kommerz.
Ein Grund sind sicherlich Wuxia-Geschichten, Manga und Anime-Filme über Wudang-Mythen, legendäre Helden mit übernatürlichen Fähigkeiten usw. Beigetragen zu dieser romantisch-schwärmerischen Überhöhung haben auch Lobby-Verbände, Vertreter von Heilslehren und Großmeister chinesischer Tai-Chi-Familiendynastien. Doch "Hofberichtserstattung von Interessierter Seite" mit mantra-artige Wiederholungen von Mythen macht sie ja nicht wahrer. Im Wude-Moralkodex wird allzu vieles tabuisiert, was besser offen diskutiert und erforscht werden sollte.
Das Phänomen "Fajin-Entladung" wird sehr unterschiedlich behandelt - in Szene-Kreisen typischerweise mit einem mystisch-magischen Nimbus. Ich hingegen nutze Ergebnisse der modernen Faszien-Forschung. Dies ist auch integriert in Partner-Übungen des Tuishou / Push Hands, Resilienz und Yin-Yang-Ganzheitlichkeit.
Sportwissenschaftliche Studien beschreiben den Fajin-Mechanismus als ein komplexes Wirkprinzip, bei dem Angriff und Abwehr eine dynamische Einheit bilden. Die Wirkung mutet rätselhaft an, doch sie läßt sich biomechanisch gut erklären: Die mit der Muskulatur vorgedehnten und gespannten Faszien-Ketten schnellen explosionsartig in ihre Ausgangslage zurück. Der Schlüssel zum Geheimnis dieser "Magie": Faszien sind schneller als Muskeln!
Bei
korrekter Fajin-Ausführung entsteht eine
Kraftwirkung, die man in
der Physik, der Biomechanik und in der Faszien-Forschung als
"elastisch" bezeichnet. Es ist das Zurückspringen der
benutzen myo-faszialen Verbindungen des Körpers in den exakten Zustand, in dem er sich vor
der Entladung befand. Bei Untrainierten kommt es
jedoch stattdessen zu einem "visko-elastischen Vorgang",
weil eine ungewollte Dämpfung (Hysteriese) den Vorgang
stört und verlangsamt. Anders
gesagt, handelt es sich beim Training um ein
Zusammenspiel von Federung und Dämpfung, wobei das
Ziel ist, den visko-elastischen Anteil zu
verringern.
FAJIN-SCHNELLKRAFT: Prinzipien und Grundlagen der Energie-Entladung vermittelt DTB-Chefausbilder Dr. Langhoff auf seinen Lehrgängen. Der Wado-Danträger erstellte dafür Lehrmaterial, Freie Online-Lektionen, Faszien-Skripte und Fajin-DVDs (Download hier Effektives Fajin-Training - Präsenz-Unterricht und Heimstudium).
Meine Fajin-Lehrgänge beinhalten eine ausgewogene Mischung von Theorie und Praxis. Ich behandle die Fajin-Schnellkraft unter mehreren Aspekten. Besonders wichtig ist mir die Optimierung der Körperstruktur durch Faszien-Arbeit mittels ausgewählter Techniken des Qigong und Tai Chi (Taijiquan). Es werden Solo-Formen und Partner-Formen trainiert. Der Theorie-Teil umfasst u. a. traditionelle "Qi-Erklärungsmodelle", "Jin-Arten" und Faszien-Forschung. Fortgeschrittenen-Training zielt auf hohe Geschwindigkeit und Präzisierung des Ziels. Hierbei lege ich großen Wert auf die korrekte Entspannung, denn dies kann die Energie-Entfaltung erheblich steigern. Masterclass-Seminare bieten Einblick in weitere Möglichkeiten von Energie-Entladung.
Seminar-Planung. Themen u. a.: Funktionale Anatomie, Tiefe Frontal-Linie, Tiefe Armlinien, Funktional-inien, Spiral-Linien gemäß "Fajin-Stundenbild" (zpp-anerkanntes DTB-Modulhandbuch). Zielgruppe: DTB-Lehrbeauftragte, Quereinsteiger. Quelle: Ausbildung Hannover / Niedersachsen.
Funktionelle Anatomie eignet sich gut als Alternative zu den vorwissenschaftlichen "Qi-Modellen". Zentrales Thema bildet Körperstruktur und ihre Funktionen im Bewegungsapparat. Lernziel ist ein vertieftes Verständnis für die Art und Weise, wie diese Einzel-Strukturen zusammenarbeiten (myo-fasziale Verkettung) und welche Funktionen sie speziell im Qigong und Tai Chi erfüllen. Darauf aufbauend werden auch Bezüge zum Push Hands erklärt. Zusätzlich geht es auch um die Beschreibung der Anatomie allgemein. Der Lehrgang wird als Lizenz-Verlängerung angerechnet.
In der Taiji-Qigong-Szene wird die Fajin-Kraft des öfteren als "weich" eingestuft, doch der Eindruck von Weichheit ist irreführend - er entsteht durch das resiliente "Federn" und die optimierte Verbundenheit des gesamten Körpers - die Tai-Chi-Klassiker und die Tai-Chi-Prinzipien sprechen von "EINEM QI". Ich hingegen vergleiche diese Energetik mit dem Gegenteil: Der Hydraulik oder dem Überdruck in einem geschlossenem System.
Die Kraft-Aussendung In der japanischen traditionellen Budo-Stilart Jujutsu ist durch chinesische Wurzeln geprägt. Ein anschauliches Beispiel ist die "Yoshin-Metapher"; sie meint die Biegsamkeit des Weidenbaums, die die Schnee-Last abrutschen läßt und so ein Brechen verhindert. Während etliche Budo-Schulen damit die Trauerweide ("Yanagi") meinen, bezieht man sich im Shindo Yoshin Ryu Jujutsu auf die Weidenart "Salix sinopurpurea": Zwar lassen auch bei ihr die Äste die Schneelast abrutschen - doch dann schlagen sie elastisch exakt in ihre ursprüngliche Lage zurück.
Diese Energie-Abgabe wird als "geborgte Kraft" bezeichnet und erfordert langes Training. Man nutzt diesen hochentwickelten bewährten Mechanismus im Tuishou / Push Hands. Solche Partner-Übungen werden im japanischen Budo als "Kakie" (Klebende Hände) bezeichnet.
Eine maßgebliche Rolle bei der Kraftübertragung spielt eine psychische Komponente, die im japanischen Budo als "Kime" bezeichnet wird. Dies bedeutet "Entschluß" und verleiht dem physischen Impuls eine zusätzliche Bündelung - einen "geistigen Turbo" sozusagen, der im Ernstfall den Unterschied machen kann.
Zwerchfell-Atmung / Dantien, Körperstruktur und Verbundenheit in entspanntem Bewegungsfluss entwickeln eine Qualität, die in japanischer Kampfkunst als "Budo-Body" beschrieben wird. Siehe dazu die DTB-Studygroup Shindo Yoshin Ryu Jujutsu / Nairiki von Toby Threadgill. Eine zentrale Rolle spielen die aus China stammenden Nairiki-No-Gyo (Übungen zur Entwicklung innerer Kraft).
In Szene-Kreisen herrscht viel Halbwissen und es kommt dadurch zu weitverbreiteten Irrtümern. Ein zentrales Mißverständnis: Man betrachtet Fajin-Entladung nur aus der Perspektive des Tai Chi Chuan (Taijiquan). Doch Fajin ist energetisch und gehört somit eindeutig zum Qigong. Das TCM-Erklärungsmodell des Yin-Yang-Ausgleichs und des ungehinderten Energie-Flusses spielt hier eine zentrale Rolle.
Die Energie für das körpereigene Fajin wird zunächst akkumuliert und dann freigesetzt; hierbei wirken beide Elemente eng zusammen im Rahmen übergreifender Körper-Geist-Entspannung. Dieses dynamische Wechselspiel erfordert stetige Übung und ist nicht leicht zu erreichen.
Magisch anmutende Qi-Demonstrationen wie das Fajin hinterlassen bei vielen, namentlich bei Nicht-Fachleuten, einen tiefen Eindruck, der sie motiviert, mehr und besser zu trainieren. Das ist auf jeden Fall zu begrüßen, denn hier geht es um Innere Kraft. Die Stärkung der "Inneren Kraft" ist ein zentrales Ziel chinesischer Künste wie Tai Chi Chuan (Taijiquan), Qigong und Pushhands-Partnerübungen.
Es geht beim Ausschöpfen der Lebenskraft-Ressourcen ja längst nicht nur um Kampfkunst und Selbstverteidigung. Auch geht es nicht nur um Fitness, Vitalität, Belastbarkeit und Spannkraft sondern um ein ganzheitliches Potenzial: Um "innere Balance" - und damit um Bereiche wie Ausgeglichenheit, Zufriedenheit und Zuversicht.
Fajin, wie wir es heute kennen, hat eine lange Entwicklung hinter sich im Rahmen von realistischer Kampfkunst. Ungezählte Generationen von Wushu-Meistern haben hier ihre Erkenntnisse akkumuliert, sodaß der Einsatz immer mehr optimiert werden konnte. Dabei ging es sicher hauptsächlich um den Kampf mit Waffen und nicht um den Einsatz von Körperteilen wie Armen und Beinen.
Im Kontext von Selbstverteidigung im Notfall gilt bis heute: Fajin hat zum Ziel, Gegner zu stoppen und kampfunfähig zu machen. Im Vordergrund steht hier das Prinzip, stets die Initiative zu behalten und vorbeugend zu agieren. Versäumt man diesen Aspekt und ist bereits getroffen, ist der Fajin-Einsatz viel schwieriger wenn nicht unmöglich.
Auf den ersten Blick hat Fajin nichts mit dem Chinesischen Yoga zu tun, aber ein Blick unter die Oberfläche lässt verborgene Qualitäten des Fajin sichtbar werden. Fajin gehört zum Qigong und zum Tai Chi, denn es trainiert ja die "Qi-Kraft". Qigong wiederum zähle ich zum Chinesischen Yoga. Es basiert auf der TCM und dem Yin-Yang-Prinzip des stetigen Ausgleichs.
Die uralten Übungen erleichtern den Fluß der Qi-Energie. Dies fördert die Selbstheilung und dient der Harmonisierung von Körper, Geist und Seele (Yoga bedeutet "Vereinigung"). Regelmäßiges Praktizieren wirkt positiv auf Hormone, Gehirnaktivität und Stimmung. Lymphe und Blutkreislauf profitieren ebenfalls. Daraus erwachsen Innere Verbundenheit und Stabile Befindlichkeit. Über die Techniken hinaus beinhaltet Chinesisches Yoga wichtige mental-spirituelle Praktiken.
Andere Yoga-Traditionen beruhen auf der TCM-Vorstellung durchgängiger Meridian-Kanäle, durch die Qi-Lebensenergie fließt. Dieses feinstoffliche Netzwerk versorgt Gewebe, Organe und die Psyche mit Qi / Prana. So steigert Yoga Lebendigkeit, Vitalität und Gesundheit. Mit Übungen wird der Energie-Fluss reguliert. Dies harmoniert gestörte Selbstheilungsprozesse. Energetische und emotionale Blockaden sollen sich lösen. Hinzu kommen spirituelle Aspekte. Siehe dazu auch die Doku: Chinesisches Yoga.
Die Meisterschaft im Fajin ist ein langer Weg - aber jede Reise beginnt mit dem ersten Schritt! Mit körperlichen Übungen des Tai Chi und Qigong beginnt und endet jedes Fajin-Training. Daher biete ich auch keine isolierte Fajin-Ausbildung, sondern Fajin ist eingebettet in das Erlernen von Qigong und Tai Chi Chuan.
Sie können jederzeit beginnen mit kostenlosen Online-Probelektionen für Tai Chi (Taijiquan) und Qigong.
Sie wählen Stufe Kursleiter (1590 €) oder Stufe Lehrer-ZPP (2590 €). Link zur Buchung.
Sie entscheiden selbst, wie lange Sie brauchen. Seminar-Termine können Sie flexibel wählen.
Heimstudium und Präsenz optimiert den Lernerfolg; die Anteile bestimmen Sie selbst.
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Was man in solchen Medien und Taiji-Foren immer wieder zu lesen bekommt, kann man so zusammenfassen: Fajin bezeichnet in den chinesischen Kampfkünsten ein Konzept, bei dem Bewegungsenergie mittels einer Angriffstechnik plötzlich auf den Gegner übertragen werden soll.
Siehe den Gesamt-Artikel hier: Fajin - die Explosivkraft chinesischer Kampfkunst-Techniken.
Siehe auch Zusatz-Infos: Verbände-Dokumentation über Esoterik von Szene-Pionieren.
Siehe das Update hier: Fajin - die Explosivkraft chinesischer Kampfkunst-Techniken.
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