Potenziale besser
ausschöpfen
Mail 040 2102123
Mein
vom DTB-Dachverband übernommener Ansatz
geht über die engen Szene-Sehweisen
hinaus. In diesem "Synergie-Turbo"
bildet
SUNG
(körperlich-geistige Entspannung)
die Königsdisziplin zu "Innerer Kraft
im privaten / beruflichen Alltag". Ich habe
bislang Schüler aus ca. 40 Ländern
unterrichtet und viele bis zum
DTB-Ausbilder zertifiziert. Weiterlesen:
Richtig / Falsch im Tai Chi und
Qigong.
Feedback auf DTB-Seminare zeigt: Wenn Teilnehmende ihren letzten Lehrgang Revue passieren lassen, so mischen sich typischerweise subjektive persönliche Eindrücke mit dem durchgearbeiteten Lehrstoff. Für Anfänger wie Fortgeschrittene gilt gleichermaßen: Erfolgserlebnisse sind von besonderer Wichtigkeit. Die integrierte DTB-Lernerfolgskontrolle schafft dabei eine großartige Orientierungshilfe. Der DTB-Beirat ist einbezogen in die stetige Anpassung an neue Standards.
Seit dem Jahr 2000 veranstaltet der DTB-Dachverband Intensivlehrgänge - vierteljährlich von montags bis freitags (55 Zeitstunden). Der für Mitglieder kostenlose Unterricht ist anerkannt als Bildungsurlaub, als ZPP-Zertifizierung und als Lizenzverlängerung von DTB-Übungsleitern.
Die
Sparte
"Push Hands" oder "Tuishou" ist für mich in
mehrfacher Hinsicht faszinierend - u. a., weil sie,
anders als in den Solo-Formen, durch die
Einbeziehung eines Partners unmittelbar eine ganz eigene Dynamik entwickelt
und Synergien schafft. Auch umfassen die
"Schlagenden Hände" eine extreme Bandbreite von
Anwendungsbereichen.
Als Beispiel für
"Neijia (Innere Kampfkunst)" ist
das "Hände-Schieben" weltweit beliebt und erfreut sich großer Nachfrage.
Jedoch sind Anforderungen, Trainingspläne und Lernziele
uneinheitlich und stark vom jeweiligen Trainer abhängig.
Man findet ein kaum überschaubares
Repertoire für alle Zielgruppen. Der
"Spielplan" reicht von kommunikativ-experimentellen
Settings über Gesundheitssport bis hin zu traditionellen
Wushu-Anwendungen effektiver
Selbstverteidigung.
Bei Aus- und Fortbildung von Lehrern orientiere ich mich an dem DTB-Modulhandbuch. Es schreibt ab 2022 für die Disziplin "Hände-Schieben" folgende Themenbereiche vor: Resilienz, Sensitivität / Wahrnehmung, Körperstruktur / Kinästhetik und Flexibilität / Reaktionsfähigkeit. Dies wiederum ist integriert in die chinesische Yin-Yang-Konzeption (hier mit dem Motto "Siegen durch Nachgeben").
Für mich sind bei der Beschäftigung mit dem Tuishou grundsätzlich Theorie und Praxis gleichrangig - sie sind sozusagen zwei Seiten derselben Medaille. Daher bildet beides zu meinem Unterricht eine Einheit. Ich möchte meinen ganzheitlichen Ansatz hier kurz erläutern.
Typischerweise beginne ich den Unterricht mit der Frage, ob vom Inhalt und Ablauf der vorhergehenden Stunde noch etwas zu klären sei. Dies ist fast nie der Fall, aber als Pädagoge rekapituliere und ergänze den Lehrstoff des öfteren. Ich erhoffe mir damit eine höhere Motivation der Teilnehmenden zum "Alltags-Transfer" dessen, was sie bei mir lernen.
Dann
folgen ruhige Übungen zur Einstimmung. Dies
dauert etwa 15 Minuten.
Im Vordergrund stehen Achtsamkeit,
Zentrierung und der Atem. Dafür eignet sich
am besten ein leichtes myo-fasziales
Training mit der dazugehörigen Dehnung. In
Anfänger-Kursen, oder wenn Gäste zum
Probetraining dabei sind, lasse ich das
horizontale und vertikale Kreisen einüben.
Bildquelle DTB-Lehrmaterialien:
Integrales Push Hands /
Tuishou Hamburg. Dort auch mehr Details zum Training.
Gelegentlich
halte ich dabei auch ein "Impuls-Referat" zu
Kernthemen wie "Yin-Yang-Strategie",
"Folgen, anschmiegen" oder "Hysterese
(Rückstellung gut trainierter Faszien)".
Auch veranschauliche ich in solchen
Situationen gern die Taiji-Prinzipien
am Beispiel verwandter japanischer Kampfkünste wie
Aikido, Judo oder Jujutsu. So scheint mir
beispielsweilse ein Judo-Fußfeger Parallelen
aufzuweisen zur Partner-Anwendung der
Tai-Chi-Figur "Über den Lotus streifen".
Fotoquelle: Youtube und DTB-Doku "Tuishou: Historie, Technik, Vergleiche:
Sino-japanische Forschungen von Dr. Stephan
Langhoff".
Danach folgt der Hauptteil mit ca 45 Minuten. Was ich in dieser Zeitspanne lehre, hängt davon ab, ob ich Anfänger oder Fortgeschrittene vor mir habe. Meine Maxime lautet: Vom Einfachen zum Schwierigen - es gibt die unterschiedlichsten Übungen mit zunehmender Komplexität.
Unabhängig vom Level geht es mir vorrangig um "den heiligen Gral des Bewegungslernens", nämlich das "Einschleifen" der Routinen mit dem Ziel, sie wahrhaft zu meistern. Dies erreicht man am besten durch ständige Wiederholung mit tiefgreifender Entspannung und beharrlicher Konzentration. Das Wechselspiel von Aktion und Reaktion wird bei den Fortgeschrittenen eine besondere Herausforderung durch den Einsatz von Fajin-Explosivkraft.
Am Ende des Unterrichts folgt noch der Ausklang als Überleitung in das Alltagsleben. Circa eine Viertelstunde lang lasse ich Einzel-Sequenzen der Solo-Form mit Partner ausführen und zwar in höchsmöglicher Konzentration und Disziplin. Je nach Komplexität derFiguren im Zeitlupen-Tempo oder in höherer Geschwindigkeit. Beide Partner dürfen sich dabei abstimmen. Diese "Brücke" zum Tai Chi Chuan (Taijiquan) schafft ein tiefergehendes Körpergefühl des Spürens, das traditionell die Innere Kampfkunst ausmachte. Bei vielen führt dieses "taktile Moment" zu neuartigen Empfindungen, über die wir uns dann auch austauschen. Dazu gibt es auch immer mehr wissenschaftliche Studien.
Seit
der Gründung des Gesundheitssportvereins Tai
Chi Zentrum Hamburg ev im Jahre 1988 setze
ich in meinen Kursen unterschiedlichste
Lehrmaterialien ein - von anfang an auch
audiovisuelle Ressourcen. Dazu zählten
zunächst VHS-Cassetten, dann DVDs und
schließlich Youtube-Kanäle. Durch das
langfristige Sponsoring des
DTB-Dachverbandes konnte dieser für den
Lernerfolg so entscheidende Bereich immer
mehr ausgebaut und verbessert werden. Seit
Jahresbeginn steht der Lehrmittel-Bereich
ganz im Zeichen der ZPP-Standards für
Krankenkassen-Kurse. Zum leichteren Einüben
der Stände, Gewichtungen und Richtungen
wurden neue Lehrmaterialien erstellt. >
IIn gutem Unterricht gehen Theorie und Praxis Hand in Hand - ganz wie es die "Klassischen Schriften" fordern. Anfänger sind oft überrascht, wenn ich darauf hinweise, daß die traditionellen "Tai-Chi-Prinzipien" nicht primär auf die Solo-Formen zielen sondern auf die Partner-Arbeit. Ein Grund ist, daß die Wurzeln des Tai Chi Chuan (Taijiquan) in der Kampfkunst liegen - jedenfalls zu einem großen Teil.
Viele
Partnerübungen "Innerer Kampfkünste"
basieren auf grundlegenden Wirkungsweisen.
Davon ist die innewohnende Nachgiebigkeit für mich
wohl das wichtigste Merkmal. Das
traditionelle Sinnbild dafür
ist im Osten die Weide, die die Schneelast abrutschen
läßt, ohne Schaden zu nehmen. Und dieses
Prinzip liefert mir einen Schlüssel für
verschlossene Türen, die sich mir im Laufe
von Jahrzehnten öffneten. Stetes Training fördert Innere
Kraft und Resilienz, die man dann nie mehr
missen möchte./p>
Für
mich haben Respekt und Vorsicht im
Unterricht Priorität - dies gilt
insbesondere bei Anwendungen im Pushhands
und bei der Selbstverteidigung. Die
Anwendung der Techniken am Partner ist ja
nicht ohne Risiko besonders dann, wenn die
Übungen schnell und mit Fajin ausgeführt
werden. Unerfahrene Kämpfer sollten sich
besonders diszipliniert verhalten, um die
Bewegungsabläufe so zuverlässig
einzuschleifen, daß die Gefahr von
Verletzungen minimiert wird. Gerade bei
großen Gruppen kann der Lehrer ja nicht
überall in Reichweite sein.
Ein zentrales Thema in meinem Unterricht ist das elastisch-federnde Umgehen mit dem Druck des Partners. Für diese "eingebaute Resilienz" nutze ich Forschungen und Erkenntnisse über "Bindegewebe / Faszien", um mich von "Qi-Esoterik" abzugrenzen. Ich habe dafür in meinem Unterricht die Extra-Sparte "Faszien-Qigong" eingeführt. Damit zeige ich, daß das "Training der Qi-Kraft", wie Qigong übersetzt ja heißt, keineswegs mystifiziert werden müßte: Entsprechende Charakteristika des Bindegewebes lassen sich durch moderne Forschung auf wissenschaftlicher Grundlage nachweisen.
In besonders engem Zusammenhang steht das von mir entwickelte Faszien-Qigong mit dem Tuishou / Pushhands. Der Grund ist leicht erklärbar: Die angebliche "Qi-Kraft", die im Tai Chi und Qigong den Körper zu einer Einheit strukturiert und als Ganzheit wirken läßt, ist ja nicht nur fühlbar bei der Eigenwahrnehmung. Vielmehr ergeben sich beim Körperkontakt mit dem Partner viele zusätzliche Erfahrungen, wie genau das Hineinspüren in das Gegenüber vonstatten geht.
In der Partnerarbeit werden die myo-faszialen Verkettungen ja auf eine Art gefordert, die wesentlich komplexer ist und die ganz andere Fähigkeiten entwickelt als es beim Training von Solo-Formen möglich ist. Quelle: a href="http://www.pushhands-tuishou.de/faszien.html">Tuishou / Pushhands und Faszien-Qigong.
Auch nach 50 Jahren Erfahrung mit "weichen Prinzipien" des Wado-Ryu und seiner Ur-Form Jujutsu hat für mich bei den Partner-Übungen das "Kontra-Intuitive" etwas faszinierendes. Die ungewohnte Forderung: Man setze der Kraft Lockerheit und Flexibilität entgegen und man ziehe mit dem Bein statt sich abzudrücken. Das ist leicht gesagt aber die Umsetzung erfordert "eine zweite Natur", die langfristig antrainiert werden muß. Für meine Kurs-Teilnehmer ist dies eine immerwährende Herausforderung. Quelle: AG für Tuishou / Pushhands.
Tuishou
("Schiebende Hände", international "Push Hands / Pushing Hands") wird von
vielen Praktizierenden lediglich als die Partnerform des Tai Chi (Taijiquan) definiert.
Doch das System ist für mich weit mehr als nur "anfaßbares Tai Chi".
Warum? Nun dieses
Wissen ist begründet in meiner Kampfkunst-Vita und meiner persönlichen
Erfahrung mit den Überlieferungen meiner östlichen Lehrmeister. Davon weitergeben
kann ich vermutlich nur einen winzigen Teil - entscheidend ist hier der individuelle Entwicklungsweg, das DAO.
Trotz
meiner jahrzehntelangen Expertise beschäftige ich mich gern mit den "Basics /
Essentials". Durch Einbeziehung mentaler Aspekte in
fortgeschrittenen Stadien führt diese Kompetenz direkt zur "DNA
Innerer Kampfkunst". Es ist der Königsweg zu den eigenen
Potenzialen. Beim
Üben kommt mir meine Erfahrung zugute mit den kreisförmigen
"weichen" Techniken des Wado-Ryu-Karate und Jujutsu wie man sie auch im Aikido
und Judo findet. Trainiert werden dabei grundlegende
Muster, in denen Körper und Geist zusammenwirken und
sich komplementär ergänzen - ganz so wie es die
Yin-Yang-Philosophie fordert. Dabei sind
Körper-Struktur, Taktiles / Interozeption und Bewegung wichtige
Elemente.
Ich
bin keinem chinesischen Push-Hands-Meister zur Loyalität
verpflichtet und habe mir durch meine Forschung und
fünfzigjährige Erfahrung eine eigene unabhängige
Einstellung erarbeitet. Mein
Standpunkt: Erst gereinigt von
"Ballast" (z. B. Halbwissen, Dogmen und Wunschdenken) entfalten die Pushhands-Drills ihr
eigentliches Potenzial. Richtig vermittelt und
regelmäßig betrieben bieten sie modernen
Menschen ein inspirierendes Repertoire an
Erfolgs-Strategien, die helfen können, das Leben besser
zu meistern und fitter da zu stehen. Gefördert werden u. a. Innere
Widerstandskraft und Unabhängigkeit, sowie Lebensqualität, Ausgeglichenheit und Zufriedenheit.
Traditionelles
Tuishou ist m. E. leider im Aussterben begriffen - ich habe mich dazu an
anderer Stelle geäußert. Heutige Formen mit ihren veränderten
Zielsetzungen sind wenig mehr als ein "entschärftes" Erbe
chinesischer Wushu-Tradition. Aber sie bilden ein exzellentes
Fitness-Programm, von dem u. a. Muskulatur, Gelenkigkeit,
Koordination und das Faszien-Netzwerk profitieren. Diese Kombination
verbessert zudem nachhaltig das Gleichgewicht und die
Reaktionsfähigkeit. Darüberhinaus entfalten die Drills - besonders
im Freien Pushen - ein ganz besonderes Potenzial, das in
Martial-Arts-Kreisen als "Mind-Body-Sensivity" bezeichnet und als
unverzichtbar angesehen
wird.
Push Hands
ist "Resilienz-Training par Exellence" - es geht
ja darum, eine aussichtslos erscheinende
Lage zu wenden und zum eigenen Vorteil zu nutzen. Und
wer wollte das nicht können? Leider sind etliche
meiner Kollegen auf der Suche nach einer Art von
"Qi-Superkraft" und "Qi-Meistern"
in eine Sackgasse geraten.
Sie suchen verlorene Schlüssel gern unter der Laterne - wo
es heller ist ... .
Während ich innerlich stärker und
unabhängiger geworden bin, bleiben sie befangen in ihren
Vorurteilen. Sie erheben die "Klebenden
Hände" zur Metapher und haften
selbst dort, wo sie besser loslassen sollten.
Vollständiger Artikel: Push Hands /Tuishou
Die Übung des "Inneren Tachi" galt früher als Geheimwissen der Yang-Familie
und wurde nur an Ausgewählte weitergegeben. Sie hat sich erhalten im
"Authentischen Yang-Stil", im "Originalen Yang-Stil", und im "Klassischen
Yang-Stil".