Dr. Stephan Langhoff, geb. 1949, Lehrer-Ausbildung Tai Chi (Taijiquan), Qigong, Push Hands

✔️  Qigong, Tai Chi, Tuishou meistern mit Dr. Langhoff

Willkommen in der DTB-Community

Meine Ziele des Richtig Lernen und Lehrens

Tai Chi und Qigong Lernen mit Dr. Langhoff: DTB-Lehrerausbildung deutschland-weitIch habe die Inhalte dieser Website bereits an anderen Stellen veröffentlicht, doch die Gesamt-Darstellung hier soll denjenigen Orientierung und Recherche erleichtern, denen WISSEN-WOLLEN wichtiger ist als das GLAUBEN-MÜSSEN der Taiji-Qigong-Szene.

 Quelle: wikipedia.org/wiki/Penrose_stairs#/media/File:Impossible_staircase.svgDeren "Qi-Welten" und "Penrose-Treppen" erschweren echte Weiterentwicklung. Ich hingegen stelle innere Urteilskraft über Infotainment, Wunschdenken und Ideologien. Ich setze auf Realität, Klarsicht und Resilienz mittels der Disziplin der Körper-Geist-Einheit.

DTB-Ausbildungen mit Qualitätssiegel Weiterbildung Hamburg und Dt. Standard Prävention des VdekLehrerschmiede Deutschland: Mein Ansatz für Ausbildung wird seit 1996 vom DTB-Verband deutschland-weit eingesetzt. Er beruht auf ca. 50 Jahren Erfahrung. Ich habe bislang Schüler aus über 40 Ländern unterrichtet und viele bis zum DTB-Ausbilder zertifiziert.

"WISSEN WOLLEN" statt "GLAUBEN MÜSSEN"

TUISHOU: Aus- und Fortbildung im DTB-Dachverband

Die Lehrpläne des DTB-Modulhandbuches sprechen eine deutliche Sprache: Das Spektrum reicht von Basics und Aufbau-Stufen über Dalü-Formen mit Schrittfolgen bis hin zur Yin-Yang-Philosophie mit Alltagstransfer. Immer finden auch die spirituellen Aspekte Beachtung. Für bestimmte Zielgruppen wird auch Selbstverteidigung angeboten. Dabei liegt der Fokus auf Abgrenzung zu Esoterik, Fiktionen und Wunschdenken.

Mein Push-Hands-Partner-Training

Dr. Langhoffs Push-Hands-Ausbildung qualifiziert für die kostenlose ZPP-Zulassung nach den neuen Standards 2023.Das Besondere meiner Herangehensweise an das "Hände-Schieben" ist die integrale Rolle der Faszien-Transmission und der Fajin-Schnellkraft. Im Gegensatz zu anderen Schulen komme ich ohne "Qi-Erklärung" und ohne die "Fajin-Fali-Kontroverse" aus. Auch die übliche Beschränkung auf das Tai Chi Chuan (Taijiquan) lehne ich ab. Priorität hat das realistische Umgehen mit den vom Partner gesetzen Impulsen. Erklärungen bieten das "Tensegrity-Modell" von Th. Myers und zwei Fach-Begriffe  aus der japanischen Kampfkunst: "Kime (Fokus)" und "Ju (Flexibilität)". Beide basieren auf der "Körper-Geist-Einheit".

Tuishou-Seminar: Push-Hands-Ausbildung für Gesundheit und Selbstverteidigung / Kampfkunst

Vorankündigung Wochenend-Lehrgang: Mein Kampfkunst-Seminar "Push-Hands-Selbstverteidigung"  ist integriert in die diesjährige ZPP-Lizenz-Verlängerung und behandelt zusätzlich zur Konzept-Einweisung wissenswerte Spezial-Aspekte, die im DTB selten gelehrt werden. Der Lehrgang richtet sich an Anfänger und Fortgeschrittene und beinhaltet neben "Fajin-Explosivkraft" und Faszien-Training auch Anwendungen zur Gefahren-Abwehr im Ernstfall.

Erfolgreiches Kämpfen mit Tai-Chi-Techniken beruht nicht auf Wunschdenken und auch nicht auf angeblichen "Geheimnissen". Entscheidend sind sind häufig grundlegende Prinzipien und Strategien der chinesischen Yin-Yang-Philosophie , die sich jahrhunderte-lang bewährt haben. Dazu gehören Nachgiebigkeit, Flexibilität und Innere Kraft. Auch das legendäre "Kontra-Intuitive" zählt dazu.

Zum Sieg führt oft die Maxime: Erkenne Dich selbst und den Anderen. Dahinter steht die zen-buddhistische Weisheit des "Eingebettet-Seins in das Hier und Jetzt" gepaart mit dem unbewußten Nutzen jeder Gelegenheit. Auch das "kontra-intuive" spielt hier eine Rolle (Toby Threadgills Shindo Yoshin Ryu Jujutsu).

Mein Seminar in Hamburg ist konzipiert als Einführung - man wird durch die Teilnahme nicht zum Kampfkunst-Experten. Ich erwähne dies, weil beim Unterrichten von Push-Hands-Selbstverteidigung oft suggeriert wird, dass einige Tipps und Tricks schon die Meisterschaft bedeuten.

Anmeldung: Kurskalender: Push-Hands-Ausbildung Hamburg: Lehrgang mit Selbstverteidigung, Fajin und Faszien-Arbeit.

Info zur deutschland-weiten Push-Hands-Ausbildung

Lehrer-Ausbildung im DTB-Dachverband: Beginn jederzeit, ohne Vorkenntnisse und überall mit kostenlosen Online-Kursen. Kostenlose ZPP-Zulassung nach den neuen Standards 2023. Das DTB-Angebot reicht weit über  eine rein fachpraktische Ausrichtung hinaus - und unterscheidet sich schon durch diese übergreifende Methodik von zahlreichen anderen Ansätzen. Bundesweite Anlaufstelle Dr. Langhoff 040 2102123 oder s.langhoff@tai-chi-zentrum.de . Überblick über Curriculum, Studienplan, Ausbildungsmodule, Stundenbilder und Berufsprofil.

Push-Hands-Ausbildung mit Vdek-Auszeichnung

Bundesweit sind die Bereiche und Inhalte des Lehrstoffs im DTB-Modulhandbuch festgelegt. Die Programme tragen die Vdek-Auszeichnung "Dt. Standard Prävention". Dazu gehört in erster Linie folgendes:

Bereiche des Unterrichts:

o Theorie

o Praxis

o Üben in der Gruppe

Inhalte des Unterrichts:

o Konzept

- Einweisung für ZPP / Krankenkassen

- Kurse

o Partnertraining: horizontaler und vertikaler Kreis

o Stilübergreifende Methodik

o Resilienz

o Faszien/ neuro-myofasziale Vernetzung

o Klassischen Schriften/ Prinzipien

o Fajin - Anwendung

Feedback / Veranstaltungen der "Lehrerschmiede Deutschland"

Feedback zu DTB-Seminaren zeigt nachhaltige Impressionen: Wenn Teilnehmende ihren letzten Lehrgang Revue passieren lassen, so mischen sich typischerweise subjektive persönliche Eindrücke mit dem durchgearbeiteten Lehrstoff des Studienplans. Für Anfänger wie Fortgeschrittene gilt gleichermaßen: Erfolgserlebnisse sind von besonderer Wichtigkeit. Die integrierte DTB-Lernerfolgskontrolle schafft dabei eine großartige Orientierungshilfe. Der DTB-Beirat ist einbezogen in die stetige Anpassung an neue Standards.

Aus- und Fortbildung im DTB-Dachverband

Ich biete deutschland-weite Tuishou-Ausbildungen an integriert mit Tai Chi und Qigong. Diese "Integrale Push-Hands-Ausbildung" umfaßt zudem auch chinesische Kunst und Kultur (s. "Cross-Cultural Approach" des DTB). Gerade für taoistisch-buddhistisch geprägte Bewegungskünste ist dies ein großes Plus. Meine Methodik behandelt interkulturelle Normen und Verhaltensweisen auf der Basis einer Ost-West-Synthese. Sie ist für Westler leichter verständlich als die weitverbreitete Esoterik-Folklore mit ihren viel zu eng gefaßten Standpunkten. Hier kommt mir meine Unvoreingenommenheit ebenso zugute wie meine Erfahrung mit Schülern aus über 40 Ländern.

Seminar-Info: Tuishou: Push Hands in Deutschland

Workshops, Block-Seminare, Zertifizierung -   040 2102123 Dr. Langhoff

Seit dem Jahr 2000 veranstaltet der DTB-Dachverband Intensiv-Lehrgänge - vierteljährlich von montags bis freitags (55 Zeitstunden). Der für Mitglieder kostenlose Unterricht ist in ganz Deutschland anerkannt als Bildungsurlaub, als ZPP-Zertifizierung und als Lizenzverlängerung von DTB-Übungsleitern. Der modulare Aufbau ist "aus einem Guß".

Push-Hands-Ausbildung - deutschland-weit im DTB-Dachverband

Tuishou-Ausbildung: Beginn jederzeit, ohne Vorkenntnisse und überall mit kostenlosen Online-Kursen. Kostenlose ZPP-Zulassung nach den neuen Standards 2023. Resilienz: Das Partner-Programm hat als gemeinsames Lernziel die "Resilienz" oder "Innere Kraft". Damit sind Schlüssel-Qualifikationen ("Soft Skills") gemeint, die im privaten und beruflichen Alltag von großem Nutzen sind.

TUISHOU: Push-Hands-Ausbildungen in Deutschland - FAQ

Push-Hands-Ausbildung im DTB-Verband basiert auf Respekt und VorsichtMein integrales Konzept des "Richtig Lernen und Lehrens" umfaßt neben den Solo-Formen des Tai Chi und Qigong natürlich auch die Partner-Formen. Wer umfassender in diesen faszinierenden Bereich des "Hände-Schiebens" einsteigen will, läuft bei den üblichen eng-gefaßten Szene-Anschauungen allerdings Gefahr, in Sackgassen zu geraten, ohne es zu merken - und ohne einen Ausweg geboten zu bekommen.

Man sollte also bei der Suche nach einem "Push-Hands-Meister" und "Master-Classes" stets kritisch bleiben. Die Eso-Folklore der üblichen Angebote mit "Spielen", "grab me here" u. s. w. sind für wirklich Interessierte sicherlich nicht die beste Wahl. Auch sollte man wissen, daßin China  "Meister-Titulierungen" durch eine Vorgabe der "Chinese Wushu Association" kürzlich verboten wurden. Der Hintergrund war u. a. mangelnde Qualifikation.

Was ist Push Hands, wozu dient es und wie setzt man es ein?

"Push Hands" ist der internationale Name für das chinesische Tuishou, die Partnerform Innerer Kampfkunst (Neijia). Ziel ist Entwicklung Innerer Kraft, Verbundenheit, Achtsamkeit und Stabilität. Geübt werden stetiger Kontakt, entspannte Bewegung und strategische Prinzipien der Nachgiebigkeit und Flexibilität.

Beim Push-Hands-Wechselspiel werden die Vorteile des Yin-Yang-Prinzips praktisch erfahrbar. Konsequentes Training entwickelt realistische Einschätzung der eigenen Fähigkeiten. Dieser "stetige Lackmustest" fördert effektives Umgehen mit Problemen im privaten und beruflichen Alltag (Soft Skills / Life Skills).

Die Push-Hands-Drills lassen sich auf vielerlei Art trainieren. Häufig nutzt man ein "kooperatives Format" - jeder ermöglicht dem anderen die Entwicklung seiner Fähigkeiten. Ganz anders im Wettkampf, bei dem es um Sieg oder Niederlage geht. Der Einsatz in der Selbstverteidigung benötigt grundsätzliche Anpassungen.

Leider werden in vielen Tai-Chi-Qigong-Schulen die zugrundeliegenden Prinzipien nicht genügend einbezogen. Dies führt zu dem niedrigen Niveau, das man in Demos und bei Wettkämpfen beobachten kann. Dagegen steht bei DTB-Ausbildungen das Zusammenspiel von Muskulatur und Faszien im Vordergrund.

Meine Einschätzung im Überblick

Auch nach fünf Jahrzehnten praktischer Erfahrung in Kampfkunst und Kampfsport fernöstlicher Stilarten bin ich immer wieder überrascht, auf welch niedrigem Niveau Erfahrungsaustausch, Unterricht und Ausbildungen stattfinden. Zwar bin ich bei solchen Events nicht dabei, aber Äußerungen, Ankündigungen, Fotos und Werdegang der Lehrenden liefern mir als Experten genügend Hinweise, um ihre Qualifikation, Kompetenz und Expertise einschätzen zu können.

Zu nennen sind hier u. a. gravierende Mängel bzgl. "interkultureller Kompetenzen" - mein international verbreiteter "Cross-Cultural Approach" bietet hier einen guten Gradmesser: Häufig fehlt es Praktizierenden an der doch so nötigen Unvoreingenommenheit. Es besteht kaum innere Bereitschaft, überkommene chinesische Traditionen kritisch zu hinterfragen. Hier werden Schüler künstlich "klein gehalten". Nach dem Motto "Glauben-Müssen" übernimmt man naiv die politische Korrektheit der chinesischen Familien-Dynastien und ihrer internationalen Organisationen.

"Szene-Subkulturen"

Man findet in Taijiquan-Qigong-Netzwerken der deutschen "Szene-Kultur" etliche Push-Hands-Ausbildungen, von denen ich mich distanziere. Die Gründe erkläre ich in der Doku zur Qilin-Bildungsakademie / Gudrun Geibig , ZPP, Krankenkassen, Tai Chi, Push Hands / BVTQ-Netzwerk Deutschland. Siehe dazu auch die Debatten-Kultur in Foren von Heilslehren und Lobby-Organisationen.

Innere Kampfkunst - Kunst und Kultur Asiens

Dreh- und Angelpunkt ist "Innere Kampfkunst" einschließlich des Kampfes gegen eigene Schwächen und Defizite. Körper und Geist gleichermaßen als Waffe zur Inneren Kultivierung zu nutzen, hat in Asien eine lange Tradition auf hohem Niveau. Dies interkulturell auch für Westler nutzbar zu machen, ist für mich eine herausfordernde Aufgabe. Der Lehrgang wird angerechnet als "Masterclass Lizenz-Verlängerung" für DTB-Ausbilder.

Partner-Routinen im Yang-Stil-Taijiquan

Die grundlegenden Push-Hands-Patterns des Yang-Stil-Taijiquan erlernte ich in persönlicher Unterweisung von Fu Zhongwen und seinem Sohn Fu Shengyuan. Das bedeutet, ich habe die Formen des Yang-Familientradition erlernt, die Altmeister Yang Chengfu als erster Push-Hands-Meister in China einer breiteren Öffentlichkeit bekannt gemacht hat.

Free Style Yang-Taijiquan-Pushing-Hands: Yang Chengfu Master Class SeriesAltmeister Yang Chengfu wußte gewiß um den hohen Stellenwert des "Taichi-zu-zweit", als er um 1920 begann, die Partner-Übungen des Yang-Stil-Taijiquan öffentlich zu lehren und zu verbreiten. Mittlerweile werden Unterricht und Ausbildungen flächendeckend auch in Deutschland angeboten. Diese Partnerarbeit ist für mich in mehrfacher Hinsicht faszinierend - u. a., weil in diesem "anfaßbaren Format" durch die Einbeziehung eines Partners unmittelbar Synergien geschaffen werden - ganz anders als in den Solo-Formen des Qigong und Tai Chi Chuan.

Auch kann das Hände-Schieben eine ganz eigene Dynamik entwickeln: Man soll den "anderen erkennen" und mit ihm eine Einheit bilden. Hier verbinden sich kulturelle, psychologische und kommuniative Aspekte auf höchst wundersame Weise. Dafür steht mein Konzept des "Integralen Tuishou". Es bildet ein Korrektiv zur Szene und bildet seit 1996 den deutschland-weiten Standard des DTB-Dachverbands. DTB-Programme sind vielfach ausgezeichnet - u. a. mit dem Vdek-Siegel "Deutscher Standard Prävention".

Interessanterweise umfassen die "Schlagenden Hände" eine unerwartete Bandbreite von Anwendungsbereichen. Als "anfaßbares" Beispiel für "Neijia (Innere Kampfkunst)" sind die Techniken weltweit beliebt und erfreuen sich großer Nachfrage. Jedoch sind Anforderungen, Trainingspläne und Lernziele uneinheitlich und stark vom jeweiligen Trainer abhängig. Man findet ein kaum überschaubares Repertoire für ganz diverse Zielgruppen. Der "Spielplan" reicht von kommunikativ-experimentellen Settings  über Gesundheitssport bis hin zu traditionellen Wushu-Anwendungen effektiver Push-Hands-Selbstverteidigung im Notfall (s. mein Seminar zu Tuishou-Selbstverteidigung).


"Integrales Push Hands" als Basis meiner Ausbildungen

Im DTB-Dachverband bieten wir eine große Bandbreite von einhändigen, zweihändigen Routinen mit und ohne Schritte. Den Kern bildet das "Integrale Push Hands als Resilienz-Training". Das bedeutet, daß die Partnerarbeit integriert ist in Tai Chi und Qigong, wobei sich folgendes Setting ergibt: Beide Partner sind bestrebt, eine ungünstige Situation in eine vorteilhafte umzuwandeln durch Yin-Yang-Strategien der Flexibilität und Nachgiebigkeit. Mittels dieser elastisch-federnden Resilienz kann man auf sich ändernde Bedingungen adäquat reagieren. Man sollte diese ganzheitliche wissenschaftliche Methodik nicht mit den gängigen eng-gefaßten Ansätzen anderer Anbieter verwechseln.

Teil 1 - Mein persönlicher Push-Hands-Unterricht

In meinen Seminaren und Workshops orientiere ich mich am DTB-Studienplan für Push-Hands-Ausbildung. Das Curriculum schreibt ab 2022 für die Disziplin "Hände-Schieben" folgende Themenbereiche vor: Resilienz, Sensitivität / Wahrnehmung, Körperstruktur / Kinästhetik und Flexibilität / Reaktionsfähigkeit. Dies wiederum ist integriert in die chinesische Yin-Yang-Philosophie. Ich beschreibe diesen interkulturellen Aspekt gern mit dem Motto "Siegen durch Nachgeben".

Forschungen zeigen, dass die Partnerarbeit - wenn sie denn korrekt erlernt und regelmäßig betrieben wird - Schlüsselkompetenzen stärken kann. Diese "Lifeskills" oder "Softskills" erweisen sich im beruflichen und privaten Leben als sehr vorteilhaft. Für mich sind daher bei der Beschäftigung mit den "Klebenden Händen" im wesentlichen Theorie und Praxis gleichrangig - sie sind sozusagen zwei Seiten derselben Medaille und ergänzen sich gegenseitig. Daher bildet beides zu meinen Weiterbildungen stets eine Einheit. Ich möchte meinen ganzheitlichen Lehrplan hier kurz erläutern.

Teil 2 - Ablauf - ein typischer "Stundenverlaufsplan (Stundenbild)"

Üblicherweise beginne ich meine Unterrichtsstunden mit der Frage, ob bzgl. des Inhalts und des Ablaufs der vorhergehenden Stunde noch etwas zu klären sei. Dies ist fast nie der Fall, aber als Pädagoge rekapituliere und ergänze ich trotzdem gewohnheitsmäßig den Lehrstoff. Ich erhoffe mir mit diesem "Briefing" eine höhere Motivation der Schüler zum "Alltags-Transfer" dessen, was sie bei mir lernen.

Tuishou-Ausbildung: Pushhands: Vertikaler Kreis (Quelle: DTB-Lehrvideo, Dr. Stephan Langhoff demonstriert)Danach folgen zunächst ruhige Übungen zur Einstimmung. Dies dauert etwa 15 Minuten. Im Vordergrund stehen Achtsamkeit, Zentrierung und der Atem. Dafür eignet sich am besten ein leichtes myo-fasziales Training mit der dazugehörigen Dehnung. In Anfänger-Kursen, oder wenn Gäste zum Probetraining dabei sind, lasse ich das horizontale und vertikale Kreisen einüben. Bildquelle: DTB-Lehrmaterialien: Ausbildung Integrales Push Hands / Tuishou Hamburg: Unterricht, Lehrgänge, Workshops mit Dr. Langhoff. Dort auch mehr Details zu den Lernzielen und den Voraussetzungen des Trainings.

Tuishou: Historie, Technik, Vergleiche: Sino-japanische Forschungen von Dr. Stephan LanghoffGelegentlich halte ich dabei auch sogenannte "Impuls-Referate" zu Kernthemen wie "Yin-Yang-Strategie", "Folgen, anschmiegen" oder "Hysterese (Rückstellung gut trainierter Faszien)". Auch veranschauliche ich in solchen Situationen gern die Taiji-Prinzipien am Beispiel verwandter japanischer Kampfkünste wie Aikido, Judo oder Jujutsu. So scheint mir beispielsweilse ein Judo-Fußfeger Parallelen aufzuweisen zur Partner-Anwendung der Tai-Chi-Figur "Über den Lotus streifen". Fotoquelle: Youtube und DTB-Doku "Tuishou: Historie, Technik, Vergleiche: Sino-japanische Forschungen von Dr. Stephan Langhoff".

Danach folgt der Hauptteil mit ca 45 Minuten. Was ich in dieser Zeitspanne lehre, hängt davon ab, ob ich Anfänger oder Fortgeschrittene vor mir habe. Meine Maxime lautet: Vom Einfachen zum Schwierigen - wir arbeiten mit unterschiedlichsten Übungen aufbauend mit zunehmender Komplexität.

Unabhängig vom Level geht es mir vorrangig um "den heiligen Gral des Bewegungslernens", nämlich um den "Drill". Das "Einschleifen" der Routinen hat das Ziel, sie wahrhaft zu meistern. Diese Perfektion erreicht man am besten durch ständige Wiederholung mit tiefgreifender Entspannung und beharrlicher Konzentration. Das Wechselspiel von Aktion und Reaktion wird bei den Fortgeschrittenen eine besondere Herausforderung durch den Einsatz von Fajin-Explosivkraft.

Am Ende des Unterrichts folgt noch der Ausklang als Überleitung in das Alltagsleben. Circa eine Viertelstunde lang lasse ich Einzel-Sequenzen der Solo-Form mit Partner ausführen und zwar in höchsmöglicher Konzentration und Disziplin. Je nach Komplexität der Figuren im Zeitlupen-Tempo oder in höherer Geschwindigkeit. Beide Partner dürfen sich dabei abstimmen. Diese "Brücke" zum Tai Chi Chuan (Taijiquan) schafft ein tiefergehendes Körpergefühl des Spürens, das traditionell die Innere Kampfkunst ausmachte. Bei vielen führt dieses "taktile Moment" zu neuartigen Empfindungen, über die wir uns dann auch austauschen. Dazu gibt es auch immer mehr wissenschaftliche Studien.

Teil 3 - Lehrmaterialien und Lernkontrolle

DTB-Lehrmittel-Download: Qigong Tai Chi Tuishou (Pushhands)Seit der Gründung des Gesundheitssportvereins Tai Chi Zentrum Hamburg ev im Jahre 1988 setze ich in meinen Aus- und Fortbildungen unterschiedlichste Lehrmaterialien ein - von anfang an auch audiovisuelle Ressourcen. Dazu zählten zunächst VHS-Cassetten, dann DVDs und schließlich Youtube-Kanäle. Durch das langfristige Sponsoring des DTB-Dachverbandes konnte dieser für den Lernerfolg so entscheidende Bereich immer mehr ausgebaut und verbessert werden. Seit Jahresbeginn steht der Lehrmittel-Bereich ganz im Zeichen der ZPP-Standards für Krankenkassen-Kurse. Zum leichteren Einüben der Stände, Gewichtungen und Richtungen wurden neue Lehrmaterialien erstellt.

Teil 4 - Die Grundlagen für Theorie, Praxis und Anwendung

In gutem Ausbildungen gehen Theorie und Praxis Hand in Hand - ganz wie es die "Klassischen Schriften" fordern. Anfänger sind oft überrascht, wenn ich darauf hinweise, daß die traditionellen "Tai-Chi-Prinzipien" nicht primär auf die Solo-Formen zielen sondern auf die Partner-Arbeit zugeschnitten sind. Ein Grund ist, daß die Wurzeln des Tai Chi Chuan (Taijiquan) in der Kampfkunst liegen - jedenfalls zu einem großen Teil.

freies Pushhands: Strategien, Techniken, Historie: Sinojapanische Forschungen Dr. LanghoffViele Partnerübungen "Innerer Kampfkünste" basieren auf grundlegenden Wirkungsweisen. Davon ist die innewohnende Nachgiebigkeit für mich das wichtigste Merkmal, weil es die Resilienz so anschaulich erklärt. Das traditionelle Sinnbild dafür ist im Osten die Weide, die die Schneelast abrutschen läßt, ohne Schaden zu nehmen. Und dieses Prinzip liefert mir einen Schlüssel für verschlossene Türen, die sich mir im Laufe von Jahrzehnten öffneten. Stetes Training fördert Innere Kraft und Resilienz, die man dann nie mehr missen möchte.

Teil 5 - Respekt, Rücksichtnahme und Vorsicht besonders bei Anwendungen mit einem Partner

Für mich haben Respekt, Rücksichtnahme Vorsicht im Unterricht Priorität - dies gilt insbesondere beim Einüben realistischer Kampf-Anwendungen für Push-Hands-Selbstverteidigung. Der Einsatz von gefährlichen Techniken am Partner ist ja nicht ohne Risiko besonders dann, wenn die Übungen schnell und mit Fajin ausgeführt werden. Unerfahrene Kämpfer sollten sich besonders diszipliniert verhalten, um die Bewegungsabläufe so zuverlässig einzuschleifen, daß die Gefahr von Verletzungen / Schädigungen minimiert wird. Gerade bei großen Gruppen kann der Lehrer ja nicht überall in Reichweite sein.


Interkulturelle Kompetenz in der DTB-Lehrerausbildung

Im DTB-Studienplan schreitet die "Akademisierung" voran. Im Modulhandbuch wurde der Passus D4 (Berufsprofil und "Schlüsselqualifikationen") um interkulturelle Aspekte erweitert. Dies ist besonders mir wichtig, denn ich bin erfahren mit den möglichen Problemstellungen - ich habe Schüler aus über 40 Ländern und bemühe mich stets um Respekt und Unvoreingenommenheit.

Der rasant steigende globale Austausch führt häufig zu Problemen bei der Kommunikation und damit bei der Zusammenarbeit. Durch das Aufeinandertreffen von verschiedenen Kulturen kann die Interaktion behindert werden. Deswegen sollten Lehrende ihre Interkulturelle Kompetenz stärken. Interkulturelle Kompetenz ist die Fähigkeit, respektvoll mit Menschen anderer Kulturen umzugehen und bestehende Unterschiede zu akzeptieren

DTB-Ausbildungen mit integriertem Faszien-Qigong

Ein zentrales Thema in meinem Unterricht ist das elastisch-federnde Umgehen mit dem Druck des Partners. Für diese "eingebaute Resilienz" nutze ich Forschungen und Erkenntnisse über "Bindegewebe / Faszien", um mich von "Qi-Esoterik" abzugrenzen. Ich habe dafür in meinem Unterricht die Extra-Sparte "Faszien-Qigong" eingeführt. Damit zeige ich, daß das "Training der Qi-Kraft", wie Qigong übersetzt ja heißt, keineswegs mystifiziert werden müßte: Entsprechende Charakteristika des Bindegewebes lassen sich durch moderne Forschung auf wissenschaftlicher Grundlage nachweisen.

In besonders engem Zusammenhang steht das von mir entwickelte Faszien-Qigong mit dem Tuishou / Pushhands. Der Grund ist leicht erklärbar: Die angebliche "Qi-Kraft", die im Tai Chi und Qigong den Körper zu einer Einheit strukturiert und als "Jin-Ganzheit" wirken läßt, ist ja nicht nur fühlbar bei der Eigenwahrnehmung. Vielmehr ergeben sich beim Körperkontakt mit dem Partner viele zusätzliche Erfahrungen, wie genau das Hineinspüren in das Gegenüber vonstatten geht.

In der Partnerarbeit werden die neuro-myo-faszialen Verkettungen ja auf eine Art gefordert, die wesentlich komplexer ist und die ganz andere Fähigkeiten entwickelt als es beim Training von Solo-Formen möglich ist.  Quelle: Tuishou / Pushhands und Faszien-Qigong.


Spirituelle Dimensionen des Trainings

Spirituelles Erleben im Tuishou / Push Hands ist integraler Bestandteil meiner Lehrgänge. Spirituelle Erlebnisse mit Partnern sind noch eine Stufe dynamischer als Solo-Formen des Taijiquan. Die DTB-Sparte "Integrales Push Hands" bietet auch für Spiritualität adäquate Möglichkeiten zur vertieften Selbsterfahrung und zum Erleben innerer Bereiche. Das "Hände-Schieben" bettet beide Partner als integrale Einheiten ein in größere Zusammenhänge des Hier und Jetzt.

Hier greift die Metapher der alten Tao-Meister, bei Partnerübungen solle man sich fühlen "wie ein vierfüßiges Tier". Eine weitere spirituelle Ebene ergibt sich durch den Einbezug der Tai-Chi-Prinzipien. Die chinesischen Philosophien stellen Wandlung und Entwicklung in den Mittelpunkt und fordern mit ihrer "TAO-Idee" des spirituellen Weges die Vervollkommnung zu einem besseren Menschen.

Mehr dazu hier: Spiritualität: Spirituelles im Tai Chi, Qigong und Tuishou / Push Hands.

Tai-Chi-Tuishou  und Free Pushing Hands

Tuishou ("Schiebende Hände", international "Push Hands / Pushing Hands") wird von vielen Praktizierenden lediglich als die Partnerform des Tai Chi (Taijiquan) definiert. Doch das System ist für mich weit mehr als nur "anfaßbares Tai Chi". Warum? Nun dieses Wissen ist begründet in meiner Kampfkunst-Vita und meiner persönlichen Erfahrung mit den Überlieferungen meiner östlichen Lehrmeister. Davon weitergeben kann ich vermutlich nur einen winzigen Teil - entscheidend ist hier der individuelle Entwicklungsweg, das DAO.

Tuishou-Partnerübungen: Pushhands, Übungen, Treffen, Forum, Workshops, Workgroups, Ausbildung DeutschlandTrotz meiner jahrzehntelangen Expertise beschäftige ich mich weiterhin gern mit den "Basics / Essentials". Durch Einbeziehung mentaler Aspekte in fortgeschrittenen Stadien führt diese Kompetenz direkt zur "DNA Innerer Kampfkunst". Es ist der Königsweg zu den eigenen Potenzialen. Beim Üben kommt mir meine Erfahrung zugute mit den kreisförmigen "weichen" Techniken des Wado-Ryu-Karate und Jujutsu wie man sie auch im Aikido und Judo findet. Trainiert werden dabei grundlegende Muster, in denen Körper und Geist zusammenwirken und sich komplementär ergänzen - ganz so wie es die Yin-Yang-Philosophie fordert. Dabei sind Körper-Struktur, Taktiles / Interozeption und Bewegung wichtige Elemente.

Ich bin keinem chinesischen Push-Hands-Meister zur Loyalität verpflichtet und habe mir durch meine Forschung und Erfahrung eine eigene unabhängige Einstellung erarbeitet. Mein Standpunkt: Erst gereinigt von "Ballast" (z. B. Halbwissen, Dogmen und Wunschdenken) entfalten die Pushhands-Drills ihr eigentliches Potenzial. Richtig vermittelt und regelmäßig betrieben bieten sie modernen Menschen ein inspirierendes Repertoire an Erfolgs-Strategien, die helfen können, das Leben besser zu meistern und fitter da zu stehen. Gefördert werden u. a. Innere Widerstandskraft und Unabhängigkeit, sowie Lebensqualität, Ausgeglichenheit und Zufriedenheit.

Traditionelles Tuishou ist m. E. leider im Aussterben begriffen - ich habe mich dazu an anderer Stelle geäußert. Heutige Formen mit ihren veränderten Zielsetzungen sind wenig mehr als  ein "entschärftes" Erbe chinesischer Wushu-Tradition. Aber sie bilden ein exzellentes Fitness-Programm, von dem u. a. Muskulatur, Gelenkigkeit, Koordination und das Faszien-Netzwerk profitieren. Diese Kombination verbessert zudem nachhaltig das Gleichgewicht und die Reaktionsfähigkeit. Darüberhinaus entfalten die Drills - besonders im Freien Pushen - ein ganz besonderes Potenzial, das in Martial-Arts-Kreisen als "Mind-Body-Sensivity" bezeichnet und als unverzichtbar angesehen wird.

Push Hands / Tuishou und Innere Haltung: Willenskraft, Kampfgeist, ResilienzPush Hands ist "Resilienz-Training par Exellence" - es geht ja darum, eine aussichtslos erscheinende Lage zu wenden und zum eigenen Vorteil zu nutzen. Und wer wollte das nicht können? Leider sind etliche meiner Kollegen auf der Suche nach einer Art von "Qi-Superkraft" und "Qi-Meistern" in eine Sackgasse geraten. Sie suchen verlorene Schlüssel gern unter der Laterne - wo es heller ist ... . Während ich innerlich stärker und unabhängiger geworden bin, bleiben sie befangen in ihren Vorurteilen. Sie erheben die "Klebenden Hände" zur Metapher und haften selbst dort, wo sie besser loslassen sollten.


Lesetipp: Training des "Kontra-Intuitiven" im Push Hands

Auch nach 50 Jahren Erfahrung mit "weichen Prinzipien" des Wado-Ryu-Karate und seiner Ur-Form Jujutsu hat für mich bei den Partner-Übungen das "Kontra-Intuitive" etwas faszinierendes. Die ungewohnte Forderung: Man setze der Kraft des Anderen Lockerheit und Flexibilität entgegen und man ziehedovj mit dem Bein nach vorn statt sich mit dem hinteren abzudrücken. Das ist leicht gesagt aber die Umsetzung erfordert "eine zweite Natur", die langfristig antrainiert werden muß. Für meine Kurs-Teilnehmer ist dies eine immerwährende Herausforderung. Quelle: AG für Tuishou / Pushhands in Deutschland.


Literatur / Links

Tuishou / Push Hands / Freies Push Hands

Vollständiger Artikel: Push Hands / Tuishou in Deutschland

Tuishou / Pushhands: Schritt-Diagramm für Dalü-Anwendung Die Übung des "Inneren Taichi" galt früher als Geheimwissen der Yang-Familie und wurde nur an Ausgewählte weitergegeben. Sie hat sich erhalten im "Authentischen Yang-Stil", im "Originalen Yang-Stil", und im "Klassischen Yang-Stil".