✔️  Qigong, Tai Chi, Tuishou (Push Hands) meistern - D-INFO Dr. Stephan Langhoff

Dr. Stephan Langhoff, geb. 1949, Lehrer-Ausbildung Tai Chi, Qigong, Push Hands: Artikel, DVDs, Block-Module, Treffen, Workshops, Meister

Tai Chi und Qigong Lernen mit Dr. Langhoff: DTB-Lehrerausbildung deutschland-weitFAQ zu Nils Klug (Tai-Chi-Studio Hannover), DDQT-Gütesiegel, ZPP, Standards Taijiquan PushhandsMein Ansatz Richtig Lernen und Lehren zielt auf effektive Potenzial-Entwicklung. Die fakten-basierte Methodik stellt innere Urteilskraft über Szene-Dogmen, Sackgassen und Wunschdenken. Das Lernziel "WISSEN-WOLLEN statt GLAUBEN-MÜSSEN") entwickelt Schlüssel-Kompetenzen wie Resilienz, Zutrauen und Life-Skills. Mein Konzept wird seit 1996 vom DTB-Verband deutschland-weit eingesetzt; es beruht auf über 50 Jahren Erfahrung. Ich habe bislang Schüler aus mehr als 40 Ländern unterrichtet und viele bis zum DTB-Ausbilder zertifiziert.

"WISSEN WOLLEN" statt "GLAUBEN MÜSSEN"

Tai-Chi-Meister / Qigong-Meister - Titel, Graduierung, Bedeutung

Ich werde oft zu chinesischen Meister-Titeln wie "Sifu" oder "Laoshe" befragt - dazu möchte ich hier einige Aspekte erklären. Fernöstliche Traditione, Kunst und Kultur folgen Werten, Normen und Denkweisen, die uns Westlern fremd sind; daher sollte man sich auch hier bemühen um "interkulturelle Kompetenzen".

(Original-Artikel hier: Tai-Chi-Meister und Qigong-Meister).

Bekanntlich gibt ja neben der üblichen Auszeichnung "Meister" weitere Bezeichnungen wie "Großmeister" und "Altmeister". Oft hört man auch den Titel "Lehrmeister". Sie alle dienen dazu, "Meisterschaft" zu bezeichnen. Und es gibt auf dem steilen und steinigen Weg der Meister-Stufung die Vorstufen "Schüler" und "Lehrer".

Hinweis: Ich benutze den Titel "Meister" respektvoll für meine chinesischen Lehrmeister und für deren Lehrer. Ich meine damit die Übersetzung von "Sifu" bzw. "Laoshe". Für meine eigene "Meisterschaft" lehne ich den Meistertitel jedoch ab, weil er etwas "Fertig Ausgebildetes" suggeriert - und ich mich gar nicht als so etwas empfinde. In dieser HInsicht erscheinen mir meine Karate-Dan-Graduierungen realistischer, weil es ja zehn Stufungen gibt - hier ist also der Entwicklungsweg "einprogrammiert" und gehört zur "Meister-DNA"!

Vage Vorstellungen, Klischees und Vorurteile

Vorstellungen darüber, wie "Tai-Chi-Meister" oder "Qigong-Meister" zu sein haben, waren in Deutschland früher Vorurteile, die sich speisten aus Esoterik und New-Age. Sie wurden maßgeblich geprägt durch die Medien (Presse, Funk und Fernsehen) einerseits und sogenannte "Pioniere" andererseits. Mit letzteren meine ich diejenigen, die die Übesysteme in China erlernten - oftmals patchwork-artig ohne strukturierten Lehrplan und ohne die nötigen Sprachkenntnisse. Hinzu kamen große Defizite im Verständnis der Normen östlicher Kunst und Kultur. Unabhängig davon, wie qualifiziert ihre chinesischen Lehrer waren, wurden sie dann in Deutschland oft als Meister angesehen.

Tai-Chi-Meister und Qigong-Meister - meine persönliche Sehweise

Das Thema "Tai-Chi-Meister / Qigong-Meister" ist vielschichtig und nur schwer auszuloten. Glücklicherweise waren etliche meiner chinesischen Lehrmeister mir gegenüber recht aufgeschlossen, sodaß ich mir im Laufe der Zeit ein immer besseres Bild machen konnte. Ich habe für die berufliche Weiterbildung im DTB-Dachverband schon früh eine "Ost-West-Synthese" für interkulturelle Normen entwickelt, die sich sehr bewährt hat. Auch Praktizierende, die den Meister-Titel tragen, bilden sich bei mir auf dieser Grundlage weiter. Siehe auch Tai-Chi-Meister und Qigong-Meister..

Meisterschaft und der immerwährende Kampf gegen innere Feinde

Vorweg: Während der nunmehr fünf Jahrzehnte meiner Beschäftigung mit östlichen Künsten haben sich viele meiner Ansichten (natürlich) gewandelt. Doch interessanterweise gilt dies nicht bei dem Kernthema "Meisterschaft". Stets bin ich der These gefolgt, daß es sich dabei letztlich um den Kampf gegen innere Gegner handelt - und die sind bekanntlich oft schwerer zu besiegen als äußere! Dieses Leitmotiv der permanenten inneren Weiterentwicklung empfinde ich als hilfreich und spannend zugleich. Damit sollte auch klar sein, wie ich "Innere Kampfkunst" für mich definiere! Dies beeinflußt auch meine Position zu chinesischen Meistern der Vergangenheit und der Gegenwart.

Traditionelle chinesische Normen und Qualitätssicherung

Im Heimatland China galt traditionell die "Blutlinie": Man erlangte quasi durch Geburt die Teilhabe an einer Meister-Dynastie - und gilt dann im Ausland international als ein "Taiji-Master". Chinesische Eliten und Vereinigungen haben alle ihre eigenen Verfahren und Kriterien für Meisterschaft und Linienhalterschaft. Das gilt auch für für Tai Chi und Qigong. Allen voran natürlich die jeweiligen Familien-Dynastien und ihre Kader-Schmieden. Hier wäre eine Verifikation und Mandatierung jenseits von Machtgefügen hinter geschlossenen Türen doch durchaus etwas Vorteilhaftes. Die  "Chinese Wushu Association" hat dazu gerade einen vielbeachteten Vorstoß unternommen: Sie rät ab von der Benutzung des Meister-Titels.

Glaubwürdigkeit von Meistern - offizielle Aussagen auf dem Prüfstand

Beginnen möchte ich mit einem Bereich, der auch für Laien gut verständlich sein wird, weil er sich auf nachprüfbare Buchtexte bezieht. Bei der Lektüre habe ich mir des öfteren die Frage gestellt, wie ernst chinesische Meister ihre Schüler eigentlich nehmen. Oder drastischer: Ich möchte nicht für dumm verkauft werden - schon gar nicht aus Kalkül politischer Korrektheit! Daher habe ich mich von etlichen Lehrmeistern getrennt.

So beschreibt Yang Chengfu in seinem Buch eine angebliche Unterhaltung mit seinem Großvater Yang Luchan - obwohl dieser bekanntlich lange tot war. Eine solche "Vereinnahmung" empfinde sicher nicht nur ich als ausgesprochen peinlich.

Ähnliche Beispiele gibt es für ihre didaktische Kompetenz beim Unterrichten der Form-Abläufe. Wie soll man davon halten, wenn Großmeister Selbstverständlichkeiten extra erwähnen, daß die Zahl von sich wiederholenden Figuren (etwa Affen abwehren, Wolkenhände, Mähne teilen) ungerade sein muß (!).

Ebensowenig ernstgeonommen fühle ich mich, wenn etwad Großmeister Yang Zhenduo beharrt, er hätte die Familienform "von seinem Vater gelernt" - und das, obwohl der bereits verstorben ist, als Yang Zhenduo erst sechs Jahre als war. Es ist auch nicht glaubwürdeig, wenn er bei Kritik dann nachschiebt, auch von seiner Mutter und seinen Brüdern - und verschweigt, daß er von Fu Zhongwen gelernt hat.

Ganz zu schweigen von der Merkwürdigkeit, daß sein Enkel Yang Jun Zertifikate unterschreibt mit "Yang Jun 5. Generation Yang-Familie", obwohl er doch zum Großmeister der 6. Generation ernannt wurde und dazu extra "adoptiert" wurde.

Last not least trifft das offizielle Motto des Yang-Familienclans um Yang Jun "From Generation to Generation - the tradition continues"  ja gar nicht zu. Auch ist ihre "Traditional Yang Family Form" ja diejenige, die Yang Chengfu modernisiert hat.

Chinesische Tai-Chi-Qigong-Meister

Cancel-Culture im Rahmen chinesischer Familien-Dynastien des Tai Chi und Qigong wird oft tabuisiert. Eine grundlegende Charakteristik traditioneller Esoterik-Folklore ist "Politische Korrektheit". Man erkennt dies sehr gut am "Wudang-Narrativ", demzufolge nur "Innere Kampfkünste" über das "richtige Qi" verfügen - und daher "automatisch unbesiegbar" wären. Nun - die Absurdität wird schnell deutlich - u. a. an den Niederlagen chinesischer Tai-Chi-Meister in Herausforderungen "Externer Kämpfer". Siehe Cancel-Culture.

Frühere Tao-Meister vs Moderne

Doch heute haben sich Wertmaßstäbe in puncto Meisterschaft extrem verschoben: Während legendären Tao-Meistern wie Zhang Sanfeng, dem Erfinder der Inneren Kampfkunst Tai Chi Chuan, wird "quasi automatisch" Meisterschaft zugesprochen wurde, brauchen die chinesischen Meister unserer Tage für ihren Unterricht im Westen ein modernes Berufprofil und effektives Management.

Mit weltberühmten Tai-Chi-Meistern habe ich Journalisten in Presse, Funk und Fernsehen Interviews geführt ...

Qualitätskriterien aus westlicher Sicht

Ich trete ein für Werte westlicher Erwachsenenbildung - insbesondere wissenschaftliche Arbeitsweise und weltanschauliche Neutralität/ Ideologiefreiheit. Dies fällt mir aufgrund meiner Persönlichkeit, meinen Neigungen und meines Werdeganges sehr leicht. Meinen ganzheitlichen Ansatz nenne ich: Die Gestalt-Methodik des "thinking outside the box". Sie erfordert ein "Über den Tellerrand Schauen" und eine Bereitschaft zum Faktencheck.Besonders, wenn es um Aus- und Fortbildung von Lehrenden hierzulande geht, empfinde ich traditionelle östliche Narrative und Guru-Kult als Sackgasse - ich empfehle mich daher als erfahrener, beratender Mentor auch zum Thema Graduierungen (s. auch Qigong-Meister). Siehe auch Qualitätssicherung im Qigong und Tai Chi (Taijiquan).

Chinesische Meister in Deutschland

Ich habe in den vielen Jahrzehnten meiner Beschäftigung mein Hauptaugenmerk auf die Entwicklung von Qualitätsstandards und Graduierungen gelegt und zwar auf der Grundlage der westlichen Erwachsenenbildung. Die Lobby-Organisationen chinesischer Taiji-Qigong-Dynastien befinden sich damit nicht nur nicht im Einklang, sondern sie unterminieren Transparenz und Teilnehmerschutz nachhaltig. Auch mit dieser These stehe ich nicht allein - jedoch bin ich einer der wenigen Lehrenden, die dieses Dilemma offen ansprechen und an einer Lösung arbeiten.

Tai-Chi-Meister und Qigong-Meister als Beruf?

Eine entsprechende anerkannte Berufsausbildung gibt es in Deutschland ja nicht - und was sollte sie auch beinhalten. Ein verbindliches Curriculum zu erstellen würde ja wenig Sinn machen - zu groß ist das Spektrum der Anforderungen für die unterschiedlichen Zielgruppen, und auch die Interessensunterschiede sind beträchtlich. Eine eins-zu-eins-Übernahme östlich-traditioneller Weltsicht wäre eine vewickelte Geschichte angesichts der westlichen Standards der Erwachsenenbildung hierzulande. Und eins ist auch klar: Wunderheiler mit Qi-Magie sind ein Auslaufmodell.

Der östliche Meister-Titel und westliche Qualitätskontrolle

Mein Standpunkt ist: Es gibt kein einziges valides übergreifendes Kriterium um einen Lehrmeister in fernöstlichen Künsten zu küren - wie man sich auch dreht und wendet. Welches sollte dies auch sein? Unbesiegbare Taiji-Meister oder kugelfeste Qigong-Meister, von denen die "gefühlten Fakten" der Kungfu-Folklore künden sind ja eher skurril angesichts der weit verbreiteten nachgewiesenen Tricksereien und Täuschungen.

Es müßte eigentlich jedem klar sein, daß es, um Meister zu sein, nicht reicht, seine Schule "Akademie", "Institut", "Tempel" o. ä.. zu nennen. Heutzutage bescheinige ich vielen, die sich Meister nennen - und einigen ihrer deutschen Platzhaltern und Vertretungen eine "Meisterschaft als Seelenfänger" zu der noch eine recht ausgeprägte "Meisterschaft in Kommerz" hinzukommt. Nicht wenige geben vor, im Besitz von "Geheimnissen" zu sein oder präsentieren eine fragwürdige "Lineage". Alles frei nach der Maxime "Der Wurm soll dem Fisch schmecken - nicht dem Angler".

Nicht zu vergessen ist auch der Nachwuchs - bei den "Meisterschülern" läßt sich eine Art Inflation beobachten. Siehe auch den Bericht Tai Chi Symposium - Proceedings, Feedback, Reviews, Conclusions.

All dies ist mit Standards westlicher Gesundheitsbildung unvereinbar! Es ist mir klar, daß das niemand gerne hört - schon gar nicht die Betroffenen und ihre Schülerschar. Doch gerade letztere sollte "Spin", "Partei-Zwang" und politische Korrektheit ablehnen und sich ausrichten nach Ideologie-Freiheit und Faktencheck, wie ich es meinem Lehrmodell des "Richtig Lernen und Lehrens" zugrundeliegt.

Chinesische Meister und Kampfkunst

Ein für viele recht spannender Bereich ist die oft reklamierte Überlegenheit des Taiji und Qigong in puncto "Innerer Kampfkunst". ln China sind aufrichtige Bemühungen um mehr Transparenz gewöhnlich zum Scheitern verurteilt - nicht zuletzt wegen der Macht der Lobbyisten, die Wushu-Mystik und Wude-Moralkodex für unverzichtbar halten. Umso bemerkenswerter ist das große Medien-Echo und eine Hinwendung zu mehr Faktentreue im Falle des Yang-Tai-Chi-Meisters Wei Lei. In einem Duell mit MMA-Coach Xu Xiaodong unterlag er bereits nach wenigen Sekunden.

Solche Vorkommnisse gibt es mehrere und immer mehr Praktizierende stellen sich die Frage: Verdient jemand den Titel "Tai-Chi-Meister", wenn er so schmählich gegen "Externe" verliert? S. dazu meine Extra-Seite Tai-Chi-Meister und Qigong-Meister und Kampfkunst. Siehe dazu Push-Hands-Meister.

Chinesische Meister und deutsche Krankenkassen

Des öfteren kontaktieren mich chinesische Tai-Chi-Meister oder Qigong-Meister, die in Deutschland von der Zentralen Prüfstelle Prävention ZPP zugelassen werden möchten. Meistens kann ich dabei mit Rat und Tat helfen. Alle DTB-Programme tragen das Vdek-Qualitätssiegel "Deutscher Standard Prävention".

Weltberühmte chinesische Großmeister leiten Seminare für das Tai Chi Zentrum Hamburg ev

Die von mir eingeladenen chinesischen Lehrmeister galten den Themen Innere Kampfkunst, Meditation und Gesundheitssport. Kernthema war immer "SUNG", also die körperlich-mentale Entspannung. Das macht Sinn, denn der überwiegende Teil der Schüler sind zu angespannt und zu hart - gerade bei Partnerübungen zeigt sich dies sehr deutlich. Traditioneller Unterricht ist jedoch nach Auffassung des DTB-Dachverbandes erst vereinbar mit westlicher Erwachsenenbildung, wenn er Prozesse der "Läuterung" durchlaufen hat. Dazu gehören Demystifizierung und weltanschauliche Neutralität. Unter dieser Maxime haben diese chinesischen Protagonisten ihrer Familien-Dynastien erheblich zu einer Weiterentwicklung der DTB-Gesundheitsprogramme beigetragen - z. B. des Standardprogramms "Fitness aus dem Reich der Mitte". Weitere Bereiche sind: Fitness, Gesundheitssport,, Gesundheitskontrolle, Bewegung und Entspannung, Bewegungsforschung, Sportmedizin, Sportwissenschaft.

Siehe dazu das DTB-Glossar, das DTB-Personen-Register und den Artikel Tai Chi Meister werden. Siehe auch das Personen-Register und den Seminar-Kalender hier: Qigong-Meister.

Tai-Chi-Meister und Qigong-Meister - der "Wude-Moralkodex"

Den mit "Taiji-Meister" oder Qigong-Meister" bezeichneten Persönlichkeiten treten viele  Menschen in Ost und West gleichermaßen kritiklos-verehrend gegenüber - dies ist ein typisches Merkmal von Glaubensgemeinschaften und Heilslehren. Es geht dieser "neuen Religiosität" allzu oft um Gehorsam und Loyalität auf der traditionellen Wushu-Basis. Im Laufe der Zeit habe ich diese Fundamentalismus-Folklore immer mehr abgelehnt und beschrieben, warum sie in der normel Form nicht zur Entwicklung gefestigter Persönlichkeiten führen kann, wie sie meiner Methodologie des "Richtig Lernens und Lehrens" entspricht.

Zudem kann dieser traditionell-östliche Weg leicht zu Selbsttäuschung führen, da er nicht an der Erkennung von Fakten ausgerichtet ist sondern an Wude-Moralkodex. Vielmehr wird in der Szene hierzulande zumeist "Des Kaisers Neue Kleider" gespielt und man malt sich die Welt, wie sie einem gefällt. Als hilfreiche Mentoren und Förderer eignen sich solche Lehrenden m. E. nicht.p>

Diese Art von Kulissen-Schieberei und Selbst-Inszenierung ist insbesondere in westlicher Lehrerausbildung eine ärgerliche Sackgasse, die jeder leicht vermeiden kann, wenn er sich an ideologie-frei arbeitende Organisationen wendet, wie beispielsweise den Dt. Zentral-Verband DTB.

Chinesische Meister - Ämter, Organisationen und Mandatierung

Funktion /Amt, Rollenverständnis und Profil eines Meisters sollten kritischer hinterfragt werden als es gemeinhin in der Szene üblich ist. Gleiches gilt für Organisationen, in denen sie, wen wundert es, typischerweise das höchste, weil einflußreichste Amt bekleiden.

Bei der Suche nach der richtigen Schule fragen sich Lehrer-in-Spe zu Recht, was sie von einem Tai-Chi- oder Qigong-Meister erwarten sollen - und wie sie dessen Meisterschaft, Funktion und Mandatierung als Laien überhaupt beurteilen sollen. Beide Künste wurzeln historisch ja größtenteils in sektiererrischer Abschottung.

In meinen berufsbegleitenden Lehrer-Ausbildungen in ganz Deutschland spielt auch das Thema der Deutungshoheit, Graduierung und Verifizierung eine Schlüsselrolle. Meine Seminare basieren auf dem "Montag-bis-Freitag-Block-Format" und dem "Alltags-Transfer", sodaß in diesem Kompakt-Unterricht für alles Zeit genug bleibt, um ihre Fragen zu besprechen.

So diskutierten wir unlängst den spannenden Artikel von Taiji-Meister Sam Masich, der sich fragte, ob die traditionelle Form der Yang-Familie nicht möglicherweise zusammen mit Meisterschülern entwickelt worden sei. Dies berührt die grundsätzlichere Frage nach der traditionellen Lehrer-Schüler-Rolle im Taijiquan und Qigong im alten China.

Aus der traditionellen Sicht der Familien-Dynastien und ihrer heutigen Amtsinhaber wurde man früher als Tai-Chi-Meister geboren, denn die Geheimnisse des Schattenboxens wurden nur innerhalb der Familie weitergegeben. An Außenstehende wurde nur ein Teil-Wissen offenbart. Ähnliche Bedingungen galten häufig für das Qigong (s. Eisenhemd-Qigong). Soweit das gängige, romantisierende Narrativ, das jedoch schon seit langem von Kommerzialisierung und Heilslehren aufgeweicht wird. Zudem ging im Laufe der Zeit immer mehr Wissen verloren.

Rolle und Profil eines Meisters werden heutzutage zunehmend mitbestimmt durch Verifikation des beanspruchten Mandats, also ganz unromantische Transparenz-Fragen der verläßlichen Beurkundung jenseits von Deutungshoheit und "gefühlten Fakten" in der jeweiligen Schülerschaft und Community. Zudem wird der Überblick über die Situation erschwert durch das vermehrte Auftreten von Taiji-Glaubensgemeinschaften mit ihrem Guru-Nimbus. Vor diesem Hintergrund gewinnt die Frage an Bedeutung, was heutzutage einen Meister des Tai Chi ausmacht und wie sich die Kritierien für eine zeitgemäße Beurteilung künftig verändern werden.

Exkurse

Spirituelle Aspekte im Qigong, Tai Chi und Tuishou / Push Hands

Meine Erfahrung deckt sich mit der Einsicht früherer Tao-Meister: Spirituelles kommt häufig "von allein", wenn der Adept reif ist dafür und sich die nötige Disziplin entwickelt hat. Eine solche Empfänglichkeit kann ein Anfänger nicht lernen - oder besser: Er sollte es nicht lernen - oder noch besser: Er muß es nicht lernen!

Im Ursprungsland China bestehen seit altersher mehrere spirituell-kulturelle Strömungen, die sich gegenseitig durchdringen; in erster Linie sind dies Buddhismus, Konfuzianismus und Taoismus. Letztlich geht es diesen Denkschulen um eine Frage, die auch vielen Westlern wichtig ist: Wie lebt man in Harmonie und Gleichgewicht mit einer natürlichen Ordnung?

Allgemein: Spiritualität im Qigong, Tai Chi und Tuishou / Push Hands. Speziell-konkret: Spiritualität im Qigong, Tai Chi und Tuishou / Push Hands.

Exkurs: Ausbildung Chinesisches Yoga

 Update: Ausbildung Chinesisches Yoga

Qigong-Stile und der Oberbegriff "Chinesisches Yoga"

Die Fülle von Qigong-Arten erfordert die Analyse von Unterschieden, Gemeinsamkeiten und Grundlagen. Das Ziel des Qigong-Trainings ist klar: Entwicklung und Stärkung der Inneren Kraft im besonderen und "Yangsheng (Lebenspflege) im allgemeinen. Im Fokus ded praktischen Übens steht die Atmung und die Atem-Führung. Das Spektrum reicht bekanntlich von den Meridianen der Traditionellen Chinesischen Medizin TCM über Meditation / Spiritualität bis zum Wushu / Kungfu. Die gemeinsame inhaltliche Klammer ist "Der Kampf gegen sich selbst". Siehe auch die Seminar-Termine Ausbildung Chinesisches Yoga).

Den passenden Lehrer finden

In meinem neuen Artikel "Den passenden Lehrer finden" beschäftige ich mich mit einem in der Taiji-Qigong-Szene weitverbreiteten Tabu. Lehrende des Taijiquan oder Qigong sind gemeinhin nicht für übergreifende Ausgewogenheit und kritischen Faktencheck bekannt - klar, denn ihre traditionellen Grundlagen versehen sie ja mit universeller Gültigkeit ihrer Mantras und machen sie zu Mitgliedern einer illustren und erhabenen Gemeinschaft. Die Folge: Viele sind beseelt von einem missionarischen Eifer, der sie anspornt Dinge anders zu sehen als sie tatsächlich sind. Dabei sollten doch gerade östliche, buddhistisch geprägte Künste eigentlich diesem Phänomen der Selbsttäuschung entgegenwirken und Führungspersönlichkeiten zu bilden, die mit beiden Füßen fest auf dem Boden der Realitäten stehen. Alan Watts hat dies sehr schön formuliert, als er sagte: Es geht nicht darum, besser zu träumen sondern darum, aufzuwachen! Skript-Download: Kursleiter / Lehrer Tai Chi Qigong Schulen.

DTB-Lehrerausbildungen für Tai Chi und Qigong - der Weg zur Meisterschaft in einzelnen Schritten

Die von mir geleiteten Intensiv-Seminare im Block-Format unterscheiden sich grundsätzlich vom Unterricht chinesischer Meister - dabei meine ich nicht das Training als solches sondern den Rahmen. Meiner ist ideologie-frei und orientiert sich an den Standards westlicher Erwachsenenbildung. Auch spielt bei mir der Alltagstransfer eine zentrale Rolle. Für Fundamentalismus, Mythen und Folklore findet sich in meiner Methodik des "Richtig Lernens und Lehrens" kein Platz. Siehe auch die Distanzierungen auf href="http://www.tai-chi-meister.de/"> http://www.tai-chi-meister.de/ . Will man diesen Weg gehen, so stellt sich natürlich die Frage:  Wie findet man den richtigen Ansprechpartner?


Anmerkungen

Siehe auch die Doku: "Taiji-Meister, Qigong-Meister des DTB-Verbandes: Chinesische Meister des Tai Chi und Qigong.