Yang Chengfu, "Yang-Chengfu-Taijiquan" und "Yang Chengfu Center"
Weiterentwicklung
Yang-Chengfu-Tai-Chi-Chuan-Center
Massiver
Mitgliederschwund, kommerzielle Ausrichtung,
beanspruchte Linienhalterschaft trotz fehlender Lineage,
Ad-Hoc-Umbenennung aller Schulen sowie der Verzicht auf
den Bezug zu Kampfkunst und die Person Yang Chengfus
haben vielerorts die einstige Strahlkraft der
"Seattle-Mission zum Wohle der Menschheit" verblassen
lassen. Auch der Doppelname der "International
Association" mit ihrer janusköpfigen Deutungshoheit
verfängt nicht mehr. Die als Kitt konzipierte
"Beliebigkeit", entpuppt sich spätestens jetzt als
Spaltpilz, der die verbliebene Community verunsichert.
Angesichts der gegenwärtigen Situation entbrennt auch
die Faktencheck-Diskussion um "Schulen für das
traditionelle Yang-Chengfu-Taijiquan" aufs Neue. Die
spannende Frage lautet: Wie soll es weitergehen"?
Yang-Chengfu-Tai-Chi-Chuan-Center - Schulen des "Traditional Yang Family Taijiquan"?
Es
gleicht einem umfassenden Vermarktungsfeldzug. was
Protagonisten des "Seattle-Clans" seit gut zwei
Jahrzehnten auf die Beine stellen, um ihre Sicht der
"traditionellen Tai Chi Chuan, wie es noch heute in der
Familie Yang gelehrt wird" in die Tat umzusetzen. Doch
das IA-Präsidium scheint angesichts der Kritik, etwa von
Seiten des DTB, längst überfordert und um das
Geschäftsmodell mit der Eso-Romantik steht es
insbesondere nach dem erdrutsch-artigen
Mitglieder-Schwund nicht gut.
Im Oktober 2018 kam der Paukenschlag - offiziell und knapp teilte IA-Präsident Yang Jun mit, daß alle seine weltweiten Center sich einer Umbenennung unterziehen müßten und es gäbe ab sofort nur noch "Yang-Family-Tai-Chi-Center". Damit hat der Linienhalter eindeutig seine eigenen Grundsätze gebrochen, die neben der Kampfkunst-Doktrin ("alles was Ihr tut, ist Kampfkunst") auch den Basis-Bezug im Namen auf seinen Urgroßvater Yang Chengfu beinhaltet. Mehr dazu unten: Update zum neu-verordneten Namen "Yang-Family-Tai-Chi-Center". Die bis heute andauernde hitzige Debatte hat ein breitgefächertes Spektrum an Kommentaren ausgelöst. Unverständnis und Intransparenz sind gewachsen und der Ruf nach Versachlichung der Diskussion wird lauter.
Mandatierung und Funktion in chinesischen Dynastien und Clans
Die Frage der Bevollmächtigung in östlichen Kampfkunsttraditionen ist ein immerwährendes Ärgernis, weil Kommerz und Fiktionen oft ein eine unheilvolle Allianz eingehen. Heutzutage geben immer mehr chinesische Taiji-Qigong-Meister vor, ihre Familien-Dynastien offiziell und weltweit zu vertreten. Für dieses Narrativ werden internationale Organisationen gegründet, in denen sie persönlich als höchste Amtsinhaber fungieren. Sie berufen sich in dieser Funktion oft auf einen unverhandelbaren Auftrag: Sie pochen auf ihre Bevollmächtigung zur Deutungshoheit. Im Bereich westlicher Erwachsenenbildung birgt diese angemaßte Befugnis und Voreingenommenheit grundsätzlich ein interessantes, vielschichtiges Spannungsfeld, wenngleich es typischerweise von interessierter Seite tabuisiert oder heruntergedeutelt wird. Zu einer solchen oft "traditionell geprägten" Mission gehören in erster Linie Fragen der Etikette, etwa Direktiven und Weisungen, wie man sich als Mitglied der Community traditionell zu verhalten hat. Der DTB-Dachverband möchte gerade Funktionsträger in Führungsebenen dazu sensibilisieren, sich mit diesem Problem-Bereich zu beschäftigen. Siehe dazu die "Checkliste für sekten-artige Strukturen" und den Artikel Chinesische Meister, Ämter, Organisationen, Mission, Mandatierung. Quelle: Doku "Master Classes Reviewed".
Lesetipp: In unserer Zeit verstellen Schnelllebigkeit und Oberflächlichkeit oft den Blick auf größere Zusammenhänge. Diese Serie "Bemerkenswerte Begebenheiten" soll außergewöhnliche Begebenheiten rückschauend im Lichte neuerer Entwicklungen illustrieren und damit das Verständnis erleichtern: Push Hands: Nils Klug, Hannover, Tai Chi Studio, DDQT.
Yang-Chengfu-Tai-Chi-Chuan-Center und meine Abgrenzung
Mein Konzept des "RICHTIG LERNEN UND LEHRENS" wurde maßgeblich beeinflußt durch meine Forschungen und Recherchen zu den Meistern Yang Zhenduo und Yang Jun. Meine Kritik an diesen Protagonisten, ihren "Yang-Chengfu-Taijiquan-Centern" und ihrer Dachorganisation "International Association" habe ich detailliert dargelegt in der englischsprachigen Arbeit Yang-Chengfu-Center-Syndrome Explained. Die Stichhaltigkeit meiner Argumentationen wurde mir erleichtert durch den Unterricht von Teruo Kono Shihan des Wado-Ryu-Karate und Toby Threadgill Kaisho des Takamura-ha Shindo Yoshin Ryu Jujutsu.
Ich möchte mit der Esoterik-Methodologie des "Shanxi-Seattle-Clans" der Familie Yang und ihrer Community nicht verwechselt werden. Ihr Wude-Moralcode mit Pflicht zu Gehorsam und Loyalität ist alles andere als ideologie-frei. Dies steht der für mich unverhandelbaren Inneren Selbständigkeit entgegen. Auch vermisse ich dort die Sorgfaltspflicht, wie ich sie für verantwortungsvolle Lehrerausbildung voraussetze. Behauptungen werden ohne Beweise einfach geglaubt und weitergegeben, ohne die doch so dringend nötige Überprüfung anhand von Belegen. Die "Dao-Heilslehre zum Wohle der Menschheit" der beiden Großmeister bildet für mich ein "GLAUBEN-MÜSSEN", dem ich mit meiner Methodik-Alternative des "WISSEN-WOLLENS" entgegensetzen möchte. Dieses Konzept nutzen deutschlandweit bereits mehrere Verbände - allen voran der Dt. Taichi-Bund - Dachverband für Taichi und Qigong e. V. (DTB), dessen Geschäftsführer ich bin.
Ich möchte in diesem Zusammenhang bemerken, daß bereits von anfang an auch Lehrende aus dem Yang-Jun-Umfeld DTB-Service und DTB-Fachfortbildungen genutzt haben. Ich möchte auch nicht unerwähnt lassen, daß lt. offizieller Yang-Jun-Statistik die Zahl der Mitglieder in nur einer Dekade um ca. 70% gesunken ist. Ich weise hier hin auf eine internationale DTB-Workgroup zum Thema Yang Chengfu Center Europe. Alles Aktuelle zum Thema Yang-Chengfu-Taijiquan und EU-Zertifizierung wird hier publiziert Yang-Chengfu-Tai-Chi-Chuan.
Willkommen auf meiner Info-Seite zu den europäischen Schulen und Instruktoren der International Yang Family Taijiquan Association. Deren Fans mögen mir meine Kritik nachsehen - manche können sie sogar verstehen. Wieder andere haben meinen Service und meine Hintergrund-Recherchen bereits von Anbeginn über die DTB-Mitgliedschaft intensiv genutz und wissen somit um die im "Yang-Chengfu-Center-Syndrom" beschriebene Problematik. Sie hat insbesondere in der Lehrer-Ausbildung fatale Konsequenzen und wäre leicht zu beheben, wenn die beteiligten Multiplikatoren ihrer Sorgfaltspflicht genügen würden und die Slogans ihrer "Martial-Arts-Heilsbringer" nicht ungeprüft weiterreichen würden. Doch diese Lösung ist aufgrund der bestehenden Wude-Gehorsams und der gering ausgeprägten Bereitschaft zu weltanschaulich neutraler Forschung nicht zu erwarten. Die möglichen Folgen gebe ich zu bedenken in meinem Artikel "Inwiefern werden Center-Gründer Yang-Jun-Marionetten?" S. dazu das Feedback von DTB-Lehrer Nils zu seiner Tai-Chi-Qigong-Lehrerausbildung Kiel.
In Yang Juns internationalem Kampfsportverband werden bekanntlich "Folklore-Fetisch", Loyalität und Gehorsam zum Dogma erhoben. Zwei Protagonisten können hierzulande als Schlüsselfiguren gelten, die das geschönte Weltbild von Yang Juns "Yang-Chengfu-Center-Idee" ausmalen helfen. Neben Herrn Johannes Mergner ist dies Herr Frank Grothstück. Die einst geschätzten Vorreiter für die "Seattle-Deutung", müssen sich indes heute immer mehr kritische Nachfragen zu leicht widerlegbaren Behauptungen und nach ihrem "inneren Kompaß" stellen lassen. Und was tun sie, wenn der von ihnen geforderte Gehorsam mit ihrem Fakten-Wissen kollidiert? Und wie stehen sie zu den von ihrem Meister auf EsoGuru.com beschriebenen "Inneren Welten"? Die möglichen Folgen gebe ich zu bedenken in meinem Artikel "Inwiefern werden Center-Gründer Yang-Jun-Marionetten?"
"Yang-Chengfu-Tai-Chi-Chuan-Center" sind ab sofort Geschichte
Kürzlich fragte mich ein "Center-Direktor" nach meiner Meinung zu den Gründen der von Yang Jun verfügten Umbenennung aller Center und ich bat ihn um etwas Geduld. Fakt ist: Ab sofort müssen sich alle "Yang-Chengfu-Tai-Chi-Chuan-Center" rund um den Globus umbenennen; auf Yang Juns Geheiß ist ihre offizielle Schulbezeichnung jetzt "Yang-Family-Tai-Chi-Center"! Anders gesagt: Ohne Bezug zum Altmeister und ohne Bezug zur "Chuan-Kampfkunst". Das erscheint mir recht seltsam - bekanntlich lautet ja eine Doktrin des Linienhalters "Alles, was ihr tut, ist Kampfkunst". Ist diese ihm nach dem spektakulären Boxkampf und dem Sieg des Mixed-Martial-Arts-Fighters Xu Xiaodong über den "Taiji-Meister" Wei-Lei jetzt nicht mehr image-trächtig genug? Und wurde der Yang-Chengfu-Bezug gestrichen, weil die These des "Traditional Tai Chi Chuan" zunehmend unglaubwürdiger wurde? Kommt nach dem "Yang-Daofang-Phantom" nun das Abrücken von Yang Chengfu? Man sieht, auch ich habe Fragen über Fragen.
Meine Vermutung: Die Neu-Taufe ist nicht der wünschenswerte Schritt zu einem radikalen Umdenken in Richtung auf mehr Faktentreue sondern ein weiterer Schritt zur Kommerzialisierung. Dafür spricht ja auch die Entwicklung des neuen Logos. Und ich vermute, daß die Yang-Jun-Entourage ihrem Guru nur halbherzig folgen wird - wenn überhaupt!
Qigong-Tai-Chi-Ausbildungen mit DTB-Geschäftsführer Dr. Stephan Langhoff
Lesetipp Energie-Erzeugung und "Martial Arts Internals"
Haltung und Struktur (Posture and Structure) in östlichen Kampfkünsten: Toby Threadgill Seminars 2022 lehrte in Hamburg ein ganzes Spektrum an übergreifenden Themen sino-japanischer Forschung.
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