DDQT-Ethikrichtlinien / DDQT-Ethikleitlinien - ein Überblick
Gemäß Satzung, Leitbild, Berufsbild und Ausbildungsordnungen stellt sich der DDQT (Deutscher Dachverband für Qigong und Taijiquan) nach innen wie nach außen gern als perfekter Sachwalter für die chinesischen Fachbereiche Taijiquan und Qigong. Und er möchte gesehen werden als "neutrale Institution" .
Satzungs-ergänzend hat der DDQT in enger Kooperation mit seinen Mitgliedern verpflichtende Ethikleitlinien für die eigene Arbeit entwickelt, die dem Schutz der Schüler und den Interessenten für eine Ausbildung dienen. Quelle: https://taiji-forum.de/taichi-taiji/organisationen-verbaende-netzwerke/ddqt-deutscher-dachverband-fuer-qigong-und-taijiquan/.
Die Grundhaltung im Umgang miteinander ist gekennzeichnet durch Achtung, Respekt, Wertschätzung und Aufrichtigkeit gegenüber jeder Person, unabhängig von Alter, Geschlecht, ethnischer Herkunft, Kultur, Status, sexueller Orientierung, Weltanschauung und Religion sowie den jeweiligen Methoden und Arbeitsansätzen. Mehr dazu hier: https://ddqt.de/wir-ueber-uns/ethikrichtlinien/ **
DDQT-Ethikrichtlinien - meine Einschätzung
Als auf der DDQT-Hauptversammlung 2011 eine Art Moralkodex verabschiedet wurde, bewertete ich dies als eine grundlegende Weichenstellung hin zu den Werten westlicher Erwachsenenbildung. Mein erster Eindruck war, daß nun auch die DDQT-Entscheidungsträger die Notwendigkeit von Ideologie-Freiheit und Fakten-Check erkannt hatten.
In diesem Fall hätten sie ja die Sinnhaftigkeit meines Konzepts des "Richtig Lernens und Lehrens" verstanden und für ihre Arbeit übernommen - wie so vieles andere de fakto ja auch schon vorher; ich erinnere hier an die Ähnlichkeiten von Name, Logo und Vokabular.
Doch auf den zweiten Blick verflog diese Hoffnung. Die Statuten waren ja für alle Mitglieder verpflichtend und Verstöße könnten also nicht toleriert werden. Für mich war schnell klar, daß Lehrende, Schulen und Institute die moralisch-ethische Ausrichtung auf ihre chinesischen Lehrmeister keineswegs aufgeben könnten.
Einige waren ja zudem eingeschworen auf traditionellen "Wude-Moralkodex" des Wushu, der Gehorsam und Loyalität einforderte. Dieses Korsett würde ihnen keinerlei Beinfreiheit einräumen - das war für mich sicher. Sie hatten sich für den Lobbyverband entschieden, damit er ihre Interessen vertreten sollte.
Zieht man noch die weit verbreitete esoterisch-folkloristische Grundhaltung unter den Mitgliedern in Betracht, so ist für mich das Fazit unausweichlich, daß es eher um ein "Goodwill-Fanal" nach außen ging an die Öffentlichkeit, die Medien und last not least die Krankenkassen. Auch kenne ich keine Hinweise darauf, daß Mitglieder nun zu begeisterten "Moral-Aposteln" mutierten.
Auch in den Führungsetagen der Lobbyisten ging es ja keineswegs immer respektvoll zu - ich erinnere an die langjährige Vorsitzende Angela Menzel aus Göttingen, die frustriert und enttäuscht zurücktrat und ihre Mitgliedschaft kündigte. Siehe die Zitate hier: Ethikrichtlinien, Ausbildungsleitlinien, DDQT-Gütesiegel.
Erinnert sei auch an den Aufruf des DDQT-Newsletters, der die Mitglieder aufrief, Medien und Journalisten zu drängen, Berichte über den DTB zu korrigieren und durch Meldungen über den DDQT zu ersetzen (!).
Ethikrichtlinien - übergreifende Einordnung in Verbände-Politik
Weitere Argumente für meine Einschätzung der DDQT-Ethik liefert ein Blick über den Tellerrand in die Subkulturen des Taijiquan und Qigong - und darüber hinaus. Weitverbreitet sind hier Szene-Strickmuster, mit denen Influencer und Protagonisten ihre "politische Korrektheit" ungeachtet von Moralvorstellungen verbreiten möchten.
Von einem selbstgezimmerten quasi-religiösen Podest herab betreiben sie Anbieter-Bashing gegen mißliebige Schulen, Lehrer und Organisationen. Einem Papst gleich schleudern sie einen Bannstrahl herunter und fühlen sich erhaben über schnöde Kritik. Hier stößt man gelegentlich auf Begriffe wie "omnipräsent", "Universum" und "gefährlich".
Anmerkungen
*
Die Ethikleitlinien benennen gemeinsame Werte der Mitglieder des DDQT
Mitglieder und lehrende Gütesiegelträger im DDQT verpflichten sich zur Einhaltung der folgenden fachübergreifenden Ethikleitlinien bei der Gestaltung von Lehr- und Lernprozessen.
Die Ethikrichtlinien richten sich intern auf ethischen Diskurs und auf Handlungsorientierung. Darüberhinaus dienen die Ethikrichtlinien extern der Information der Öffentlichkeit sowie der Orientierung zum Umgang mit Kollegen.
**
Der Deutsche Dachverband für Qigong und Taijiquan e.V. vertritt seit 2003 einen Teil der Szene-Ausbilder. Deren Angebote richten sich aus an den DDQT-Ausbildungsleitlinien, den Ethikrichtlinien und an dem Leitbild des DDQT. Seither hat allerdings ein Teil der Vereinigung den Rücken gekehrt. Unlängst sind sogar maßgebliche Gründungsmitglieder wie das Taijiquan-Qigong-Netzwerk Deutschland und die Deutschen Qigong-Gesellschaft ausgetreten.
Dokumentationen / Benutzte Quellen
http://www.ausbildung-tai-chi-qigong.de/ddqt-ethik.htm
Update: DDQT-Ethikrichtlinien / DDQT-Ethikleitlinien
Viele Westler nehmen sich beim Praktizieren chinesischer Übe-Systeme deren daoistisch-buddhistische Wertvorstellungen zum Vorbild. Auch ich nutze diese Überlieferungen seit mehr als fünf Jahrzehnten als persönliche Richtschnur. Mir geht es darum, ein besserer Mensch zu werden und nach Hoherem zu streben. Spiritualität und Selbstreflektion bilden die Grundlage meiner Moral-Philosophie. Daß man in der Taijiquan-Qigong-Szene abweichende Anschauungen vertritt, habe ich des öfteren erklärt am Beispiel der DDQT-Ethikrichtlinien.